Inhalt

29.07.2017

Albtour 2017 – Tag 7

17-07-29_Diskutieren_Tag_7-1024x613 17-07-29_Nostalbie_Tag_7-1024x614 17-07-29_Fallafel_Tag_7-1024x614 17-07-29_Bez_Tag_7-1024x614 17-07-29_See_Tag_7-1024x613 17-07-29_Stadtfest_Tag_7-1024x614 17-07-29_Münzing_Tag_7-1024x614 17-07-29_Willi_Wolf_Tag_7-1024x614
<
>

Heute war ein Festtag. Denn letztlich sind wir an diesem siebten Tag meiner Albtour von einem Fest zum anderen geradelt. Nicht ganz. Denn den Anfang machte die Nostalbie in Gomadingen. Anschließend führte uns die Tour zum Gomadinger See, wo unlängst ein Mehrgenerationenspielplatz eröffnet wurde. Und den galt es heute mit den ehrenamtlichen Spielplatzerbauern noch einmal zu feiern. Nachmittags machten wir uns dann auf den Weg zum alb-bekannten Stadtfest nach Münsingen. Und am Abend besuchten wir dann Willi Wolf, den Cowboy der Alb, und sein Hof- und Weidefest.

Der Anfang des Tages war ganz nostalbisch – denn wir trafen Karin Heine – die Frau vom Schäferwagenbauer Jürgen, in ihrem Refugium Nostalbie. Seit 2011 führt sie diesen Laden, seit vergangenem Jahr liegt ihr Geschäft am Ortseingang von Gomadingen. Zu kaufen gibt es hier wunderschöne alte Schränke, die sie zusammen mit ihrem Mann in dessen Schreinerei aufarbeitet, aber auch wunderhübsche Accessoires, die zu antiken Möbeln passen. Für mein Gemüt jedenfalls habe ich ein wunderbares Schild in Heines Nostalbie gefunden. „Ich will nicht diskutieren!!!“ steht darauf geschrieben. Demokratisch ist das zwar wahrlich nicht, aber manchmal ist mir einfach danach… 🙂

Allerdings nur für kurze Momente. Denn schon am Gomadinger See gab es wieder genug Gelegenheiten, um mit den Menschen zu diskutieren. Geflüchtete und andere Ehrenamtliche aus dem Ort haben hier zusammen einen Mehrgenerationenspielplatz errichtet. Ziel des Bauprojekts war es, so erläutert Gomadingens Bürgermeister Klemens Betz, Asylbewerber und Einheimische gemeinsam etwas schaffen zu lassen. Und das hat wunderbar geklappt. Zum heutigen Fest am See kam auch Imad Alaliwi mit seinem Falafelstand. Alaliwi ist einer der ersten syrischen Flüchtlinge, die in Gomadingen Ende 2014 ankamen. Ziemlich schnell bekam er politisches Asyl, ziemlich bald kaufte er sich einen gebrauchten Wagen und begann Gemüse und arabische Gewürze einzukaufen, um anschließend im Landkreis verschiedene Flüchtlingsunterkünfte abzufahren und die arabischen Zutaten an Landsleute zu verkaufen. Heute hat Alaliwi einen eigenen Laden und einen Falafelwagen für Feste. Ich durfte am Gomadinger See selbst zur Tat schreiten und ein paar Falafel ausstanzen, in Sesam wälzen und ins heiße Fett befördern. Die kleinen Bällchen schmeckten vorzüglich.

Auf dem Stadtfest in Münsingen beschwor Bürgermeister Mike Münzing passend zum 30jährigen Jubiläum der Freundschaft zwischen Münsingen und dem französischen Beaupréau den europäischen Zusammenhalt. Die Blaskapelle intonierte darauf die Ode an die Freude von Beethoven, die europäische Hymne. Und die Menschen in Münsingen erhoben sich, hielten sich an den Händen und wer den Text kannte, sang ihn mit. Das Fest wartete diesmal mit internationalen Gästen aus Frankreich, Schweiz und Ungarn auf, die mit Tanzdarbietungen und Musikkonzerten der Stadt Münsingen an diesem Tag ein eigenes internationales Flair gaben.

Unsere letzte Station an diesem Sonnabend war der Hof von Willi Wolf in Hohenstein. Seit 30 Jahren feiert Wolf sein Weidefest immer am ersten Wochenende in den Sommerferien. Inzwischen ist das Fest Kult. Willi gilt als erster und letzter Cowboy der Alb – auch wenn auf seinen Hoffesten durchaus viele Duplikate auftauchten. Es gab Bier in rauen Mengen, geräuchertes Fleisch vom Hohensteiner Rind und Country Musik live. Western Pärchen schwoften über den Asphalt des Hofes. Kinder flitzten durch die Tanzenden, um zu den Strohballen zu kommen, die zum Toben einluden. Und ich habe mich mit Willi lang unterhalten und sein Fest in großen Zügen genossen.

Tourplan 2017