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08.04.2010

Klebeeffekt der Zeitarbeit ist Mythos

Leiharbeit ist zwar sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, aber sie ist und bleibt ein Schleudersitz zurück in die Arbeitslosigkeit, so Beate Müller-Gemmeke in einer Pressemitteilung. Die DGB-Studie zeigt es ganz deutlich: Der Klebeeffekt der Zeitarbeit ist ein Mythos, denn Leiharbeitskräfte haben ein hohes Risiko wieder arbeitslos zu werden. Die Regierungsfraktionen dürfen davor nicht weiter die Augen verschließen und müssen endlich gegen die prekären und unsicheren Arbeitsplätze in der Leiharbeit vorgehen.

Die DGB-Studie zeigt auf, wovor die Regierungsparteien konsequent die Augen verschließen: Innerhalb eines Jahres haben ca. 430.000 Zeitarbeitskräfte ihren Job verloren. Das sind fast drei Viertel aller Beschäftigten der Zeitarbeitsbranche. Zudem bewegt sich ein Großteil der gezahlten Löhne unterhalb der Niedriglohnschwelle, jede siebte bis achte Vollzeitkraft muss ihr Gehalt mit ALG II aufstocken.

Schwarz-gelb darf sich nicht mehr weiter hinter ihren fadenscheinigen Argumenten verstecken und muss den Tatsachen endlich ins Auge sehen: Zeitarbeit ist zwar sozialversicherungspflichte Beschäftigung – das hohe Entlassungsrisiko aber zeigt: Die Zeitarbeit ist ein Schleudersitz zurück in die Arbeitslosigkeit. Niedrige Löhne sind die Regel. Die Zeitarbeit ist und bleibt prekär. Alles in allem macht die Zeitarbeit die Menschen zu Arbeitskräften zweiter Klasse.

Wir fordern die Regierung auf, die Zeitarbeitsbranche im Interesse der Beschäftigten zu regulieren. Der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, ein Mindestlohn für verleihfreie Zeiten und die Verhinderung der konzerninternen Arbeitnehmerüberlassung müssen endlich durchgesetzt werden. Wir brauchen endlich eine verantwortungsbewusste Politik, damit im nächsten Aufschwung vor allem reguläre Beschäftigung entsteht anstelle von prekären, unsicheren Arbeitsplätzen in der Zeitarbeit.