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28.11.2012

Mobbing als Problem in der Arbeitswelt ernst nehmen

AntiMobbing Award

Es ist eine große Ehre, dass ich dieses Jahr zur Preisträgerin des „Anti-Mobbing-Award“ gekürt wurde. Der Preis bestärkt mich in meinem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Arbeitswelt, in der die Menschen in den Mittelpunkt gestellt werden. Mobbing ist keine Banalität, denn solch ein Zustand belastet die Menschen enorm und das kann auch zu Erkrankungen führen.

Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte, ist mit dem „Anti-Mobbing-Award 2012“ ausgezeichnet worden. Mit dem „Anti-Mobbing-Award“ werden seit 2007 jährlich Bürger ausgezeichnet, die engagiert und glaubwürdig für eine faire Arbeitswelt eintreten. Verliehen wird der Preis von den Bürgerinitiativen www.mobbing-web.de und „Bürgerinitiative BAKI-Meine Schule“ – jeweils zum Anti-Mobbing-Tag, dem 2. Dezember jeden Jahres.

Frau Müller-Gemmeke sagt anlässlich der Preisverleihung: „Der Preis bestärkt mich in meinem Engagement für bessere Arbeitsbedingungen. Wir brauchen einen Arbeitsschutz, der seinen Namen verdient. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen endlich auch vor psychischen Belastungen geschützt werden. Mobbing muss als Problem ernst genommen werden. In diesem Sinne übernehme ich den Staffelstab vom Preisträger des vergangenen Jahres, Günter Wallraff, und werde mich mit aller Kraft für die Entwicklung eines wirksamen sozialen Arbeitsschutzes einsetzen.

Mobbing ist kein individuelles Schicksal, sondern ein erschreckend verbreitetes Problem. Die geschätzten 1,7 Millionen Mobbingopfer pro Jahr machen deutlich: Die Gefahr, von Kolleginnen und Kollegen gemieden, verleumdet oder offen angefeindet zu werden, besteht für viele Beschäftigte.

Und gerade weil es so schwierig ist, Mobbing im Einzelnen zu greifen, ist es umso wichtiger, dass Führungskräfte und Belegschaften für das Problem sensibilisiert werden. Es braucht Betriebsräte, Personalräte und Mitarbeitervertretungen, die als vertrauensvolle Ansprechpersonen zur Verfügung stehen und sich zum Thema Mobbing schulen lassen.

Aber auch präventiv müssen die Unternehmen aktiv werden, etwa indem sie ein gutes Betriebsklima schaffen. Denn das Arbeitsklima hängt eng mit den Arbeitsbedingungen in den Betrieben zusammen. Überlastung, Verunsicherung und ungleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit schaffen den Nährboden für Konflikte, die nicht selten Ursache von Mobbing sind.