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07.10.2013

Psychische Gefährdungen in der Arbeitswelt ernst nehmen

Die Gewerkschaften haben zum „Tag der menschenwürdigen Arbeit“ Aktionen in den Betrieben durch geführt und zwar zu Recht. Neben den prekären Arbeitsbedingungen habe ich insbesondere die psychischen Belastungen im Blick. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen die Arbeitsbedingungen so ausgestaltet werden, dass die Menschen gesund bis zur Rente arbeiten können.

Zum ,,Tag für menschenwürdige Arbeit“ und zu den Zahlen des DGB-Index „Gute Arbeit“, nach denen 74 Prozent der befragten Beschäftigten unter Arbeitshetze leiden, erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:

Psychische Gefährdungen in der Arbeitswelt nehmen zu und müssen mittlerweile als ein ernstes Problem bezeichnet werden – vor allem vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen beim Arbeitsschutz sind nicht ausreichend. Es ist an der Zeit, dass die Weichen für gute Arbeit gestellt werden.

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales muss sich auf den Weg machen, zusammen mit allen Akteuren eine Anti-Stress-Verordnung zu erarbeiten. Es muss sichergestellt werden, dass psychische Belastungen in Betrieben im Zuge der verpflichtenden Gefährdungsbeurteilung ermittelt werden. Dies liegt im Interesse der Betriebe und der Beschäftigten gleichermaßen.

Zudem müssen alle Akteure im Arbeitsschutz, also die Arbeitsschutzbehörden, die Berufsgenossenschaften und die Träger der Unfallversicherung, die Arbeitgeber gezielter beraten und Hilfestellung bei der Identifizierung von psychischen Gefährdungen leisten. Dazu muss die Personalausstattung im Arbeitsschutz an die gestiegenen Herausforderungen angepasst werden.

 

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