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25.07.2017

Albtour 2017 - Tag 3

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Ich muss es gestehen: Ich bin vernarrt in Alpakas. Aber die waren nur ein Highlight am heutigen 3. Tag. Auf unserem Programm stand auch das Schulzentrum Lautertal, wo wir über die Inklusion behinderter Kinder diskutiert haben. Beim Besuch im Mobilitätszentrum Münsingen bei Bernd-Matthias Weckler, dem Münsinger Chef der Schwäbischen-Alb-Bahn, gab‘s viele Informationen. Wir besuchten BioFa, eine Firma für natürliche Pflanzenschutzmittel. Und den Abschluss des Tages machte eine Podiumsdiskussion mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer und Albert Werner vom Kreisbauernverband in Münsingen.

Der Tag startete im Schulzentrum Lautertal. Das liegt ganz idyllisch – wie es der Name schon sagt – im Tal der Lauter genau am Wanderradweg. Dort haben wir vor allem Schüler_innen besucht, die gearbeitet – genauer gesagt gefaltet haben. Sie präsentierten uns ihre Buchfaltkunst. Die von den Schülern gegründete Schüler-Firma nennt sich Albfalter und verwandelt alte Bücher aus der Schulbücherei in kleine Kunstwerke. Mit Rudi Teuffel, dem Leiter des Schulzentrums, diskutierten wir anschließend, wie es um die Inklusion steht. Er war überzeugt, wir brauchen beides: sowohl inklusive Angebote in den Regelschulen, als auch weiterhin beschützende Angebote in Förderschwerpunkten, wie es im Schulzentrum zwei gibt. Was allerdings überall fehlt, ist eine bessere personelle Ausstattung.

Vom Lautertal ging’s zu den Achalm-Alpakas in Wasserstetten. Wer sich einmal mitten zwischen die friedlichen Tiere begeben möchte, um ihren sanften Schmatzern und Seufzern zu lauschen und dabei ganz ruhig zu werden, muss unbedingt einmal vorbeischauen. Ich komme immer wieder gerne hier vorbei.

Noch ruhiger – nämlich völlig lautlos – schnurrte der Motor des BMW i3, den Interessierte beim Mobilitätszentrum Münsingen ausleihen können. 7 Touren durch die Alb haben die Jungs vom Mobilitätszentrum ausgearbeitet – und an verregneten Tagen wie dem heutigen ist das ein sinnvolles Angebot. Wir holten mit dem E-Mobil den grünen niedersächsischen Landwirtschaftsminister Christian Meyer aus Reutlingen ab.

Ein besonderes Erlebnis war wieder das Treffen mit Bernd-Matthias Weckler von der Schwäbischen-Alb-Bahn. Wir haben viel über den Betrieb und wie er tickt erfahren. Sie zahlen beispielsweise übertariflich. Vor allem habe ich mal einen Einsatzplan von Eisenbahnern gesehen und auch verstanden.

Mit Minister Christian Meyer ging es dann zur Firma BioFa – einem „Gewächs aus der Ökoszene“ – wie die beiden Vorstände Stefan Reißner und Frank Volk betonten. BioFa bietet biologischen Pflanzenschutz für den Gemüse-, Obst- und Weinbau. Und das Geschäft läuft gut. Mit 25 Beschäftigten wuchs der Umsatz im vergangen Jahr um 20 Prozent, und in diesem Jahr wird sich das wiederholen. Probleme haben sie mit den Zulassungen ihrer Produkte. Denn die sind genauso langwierig, kompliziert, umständlich und teuer, wie jede Zulassung eines großen Chemiegiganten wie Bayer.

Am Abend gab es dann eine sehr gut besuchte Podiumsdiskussion mit Landwirtschaftsminister Meyer aus Niedersachsen und Albert Werner, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Bauerverbands im Landkreis Reutlingen. Wer glaubt, Bauern aus Baden-Württemberg und Grüne könnten nicht miteinander, wurden an diesem Abend eines besseren belehrt. Es gilt, die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe zu fördern, nicht nur die großen, forderte Meyer. Landwirt Werner vom Bauernverband wiederrum bescheinigte dem grünen Minister, dass er viele seiner Vorhaben gut fände und unterstütze. Vor allem, als der grüne Meyer erklärte, Subventionen dürften künftig nicht nur nach Hektargrößen fließen, sondern müssten verstärkt für die Tierhaltung ausgegeben werden, applaudierte das Publikum. Überhaupt brauche es mehr Anreize für Landwirte, die in den Naturschutz investieren, die Hecken und Bäume in ihren Feldern beließen, die Feldraine zum Blühen bringen und so den Bienen einen Lebensraum bieten. Auf der Alb gibt es solche Bauern oft. Und das ist gut so.

Tourplan 2017