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24.07.2019

Albtour 2019 - Tag 1

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Endlich sind wir zur 11. Albtour gestartet. Unsere Tour führte uns zum Finkhof in Pfullingen, wo uns die Familie Fritz ihren landwirtschaftlichen Betrieb zeigten. Danach ging es um Nussbäume in Lichtenstein. Und zum Abschluss des heutigen Tages besuchten wir die Senioren- und Pflege-Wohngemeinschaft der BruderhausDiakonie in Hohenstein-Bernloch, wo ich die erste WG-Bewohnerin, eine entzückende Dame, kennenlernen durfte. Der erste Tag der Albtour war zwar sehr heiß, aber dennoch großartig.

Meine erste Station führte mich zu Kälber und Kühe. Auf dem Finkhof von Siegrun und Thomas Fritz leben rund 100 Milchkühe und noch einmal so viele Kälber. Sie alle hielten sich heute lieber im gut durchlüfteten Stall auf, als raus auf die Wiese zu laufen und dort den Schatten unter Bäumen zu suchen. Denn die Hitze hatte es um die Mittagszeit wirklich in sich. Landwirt Fritz erzählte vom Hof, von der Biogasanlage, die er mit der Gülle seiner Kühe füttert und die Strom für rund 100 Haushalte liefert. Er erzählte von der 12 Hektar großen Naturschutzwiese, deren Mahd seine Kühe fressen. Er erzählte vom Tag der offenen Stalltür, bei dem rund 4000 Gäste seinen Hof im letzten Jahr besuchten, aber auch von der Stadtrandlage seines Hofes und den „Freizeitleuten“, die ungefragt auf den Wiesen campen, mit ihren Hunden durch die Felder spazieren. Und er erzählte vom Wetter, das allen Landwirten auf der Alb schon im dritten Jahr jetzt zu schaffen macht. Der Weizen wächst aufgrund der Hitze nicht mehr. Die Klimakrise ist also längst auch bei uns angekommen.

Das Wetter macht auch dem Obst- und Gartenverein Lichtenstein zu schaffen. Am liebsten hätte Werner Neubrander uns bei dauerhaftem Landregen empfangen, anstatt bei glühender Hitze. Sein Verein hat einen beschaulichen Nussbaumweg und einen Mustergarten mit zahllosen Nussbäumen unterschiedlichster Sorten angelegt. Neubrander wirbt für Nüsse auf Streuobstwiesen statt der üblichen Äpfel oder Kirschen. Denn Nussbäume sind weniger „wartungsintensiv“, sie brauchen weniger Pflege und Fürsorge. Und sie bringen auch eher Ertrag. Denn wenn ein Baum 20 Kilo Nüsse trägt, dann lassen sich daraus fast 20 Liter Nussöl pressen. Beim Rundgang war auch Bürgermeister Nußbaum mit dabei, der den Ausbau des Nussbaumweg tatkräftig unterstützt hat. 

Als wir weiter wollten, hatte ein Fahrrad einen Platten. So etwas hat es bisher noch nie auf meinen bisherigen zehn Albtouren gegeben. Doch einmal ist wohl immer das erste Mal. In Lichtenstein musste mein Albtour-Guide Florian erst einmal eine Werkstatt suchen. Danach ging es aber dann wirklich steil rauf auf die Alb.

Letzte Station unserer heutigen Tour war dann die Senioren- und Pflege-Wohngemeinschaft „Im Adler“ in Bernloch. Seit genau einem Jahr existiert diese Senioren-WG der Bruderhausdiakonie. Acht Senior_innen können hier selbstbestimmt zusammen leben und werden dabei betreut. Auf der Alb stieß die Idee der WG zuerst auf Skepsis, erzählt Gabriele Hönes von der BruderhausDiakonie. Pflegeheime kennt man, WGs sind doch was für Großstädte. Doch inzwischen siegt die Neugier. Und das Konzept besticht. Denn hier in der Gemeinschaft muss niemand pünktlich um acht ins Bett, weil die Nachtschicht kommt. Hier bestimmen die Bewohner_innen selbst darüber, was sie wann essen wollen. Selbstbestimmung und Autonomie sind Trumpf. Die erste WG-Seniorin ist nun endlich vor gut einer Woche eingezogen. Sie zeigt uns begeistert ihre kleine Wohnung mit großzügigem Bad, Kochnische und kleiner Terrasse. Schon nach einer Woche fühlt sie sich hier wie zu Hause. Bis zum Ende des Jahres, davon ist Kühn überzeugt, ist die WG komplett belegt. Ein tolles Konzept für ältere Menschen, um im Alter selbstbestimmt zu leben. Ich bin begeistert.

Tourplan 2019