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21.02.2012

Alter(n)sgerechte Arbeitswelt: Mehr Taten statt schöner Worte

Bundesarbeitsministerin von der Leyen muss den schönen Worten endlich Taten folgen lassen, ansonsten wird die Rente mit 67 eine Farce für die Beschäftigten. Sie muss dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen sowie die psychischen Belastungen in der Arbeitswelt verringert werden. Nur dann sind die Menschen physisch und psychisch in der Lage, länger zu arbeiten.

Zu den Aussagen von Bundesministerin von der Leyen zum „Fortschrittsreport Altersgerechte Arbeitswelt“ erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:

Schöne Worte und liebevolle Appelle sind zu wenig. Ministerin von der Leyen muss endlich die Realitäten zur Kenntnis nehmen. Natürlich sind ältere Beschäftigte leistungsfähig und wertvoll für Betriebe und Unternehmen. Fakt ist aber auch, dass die Belastungen im Job zunehmen und älteren Beschäftigten ein längeres Arbeiten erschweren. Der Leistungsdruck durch immer neue Steuerungsmodelle steigt stetig an. Die geleistete Arbeitszeit nimmt weiter zu und übersteigt in vielen Fällen die erlaubte Arbeitszeit nach dem Arbeitszeitgesetz. Stress am Arbeitsplatz wird immer noch ignoriert. Dies sind keine guten Rahmenbedingungen insbesondere für ältere Beschäftigte.

Vor allem aber sollte Ministerin von der Leyen endlich wieder soziale Leitplanken in die Arbeitswelt einziehen. Der Trend zur Leiharbeit, befristete Beschäftigung und jetzt vermehrt die Auslagerung mittels Werkverträge wirken kontraproduktiv zu den Worten der Ministerin. Mit diesen Beschäftigungsformen setzen viel zu viele Unternehmen auf flexible und billige Arbeitskräfte. Das verhindert die Anstellung von älteren Beschäftigten und eine Beschäftigung bis zum 67. Lebensjahr.

Notwendig ist endlich wieder eine Unternehmenskultur mit mehr gesellschaftlicher Verantwortung, zum Nutzen der älteren Beschäftigten. Hier sollte Ministerin von der Leyen klare Worte finden und tatkräftig den Arbeitsmarkt regulieren, denn gute alternsgerechte Arbeit und prekäre Beschäftigung schließen sich gegenseitig aus . Wir brauchen mehr Taten statt schöner Worte.