Beim Arbeitskreis Asyl in Dettingen

Zusammen mit dem grünen Ortsverband Bad Urach, Dettingen und Uracher Alb habe ich dem Asylkreis in Dettingen einen Besuch abgestattet. Ich wollte hören, wie es läuft und welche Probleme sie zu bewältigen haben. Auch Bürgermeister Michael Hillert war mit dabei. Das hat mich gefreut.

In lockerer Gesprächs- und Diskussionsrunde berichteten die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen über ihre Arbeit mit den Geflüchteten. Themen waren unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Arbeitskreis, Gemeinde, Landkreise und Integrationszentrum in Dettingen. Dabei gab es vom Arbeitskreis ein großes Lob an die Gemeindeverwaltung. Aus meiner Sicht hat vor allem auch der Asylkreis Anerkennung und Respekt verdient. Denn sie machen eine tolle ehrenamtliche Arbeit in Dettingen.

Kritisch gesehen, wurden die nicht nachvollziehbaren Ablehnungsbescheide und vor allem die rigorose Abschiebepolitik in Bezug auf afghanische Geflüchtete. Einige leben und arbeiten in der Gemeinde Dettingen und sind vorbildlich integriert. Einhelligkeit bestand aber auch, dass diese Abschiebepraxis gerade afghanische Flüchtlinge zutiefst verunsichere und das behindere die Integration. Und deshalb darf es keine Abschiebungen in Krisen- und Kriegsgebiete geben. Die Bundesregierung muss endlich einen neuen und realistischen Lagebericht für Afghanistan vorlegen.

Auch Geflüchtete, die schon deutsch sprechen können, stellten Fragen und beteiligten sich an den Diskussionen. Einig waren sich alle, dass Sprachkurse für alle eingerichtet werden sollten, denn die Sprache sei der Schlüssel zur Integration, zumal die Verfahren teilweise sehr lange dauern. Fehlende Sprachkurse versucht der Arbeitskreis mit Spenden, insbesondere für junge Geflüchteten mit Mitteln aus der „Paul-Lechler-Stiftung“ auszugleichen, mit denen eigene Sprachkurse und Bildungsmaßnahmen angeboten werden können. Auch dort habe ich es gesagt: Die Unterscheidung zwischen guten und schlechten Bleibeperspektiven ist nicht akzeptabel. Alle Geflüchteten brauchen Sprachkurse, nur so kann Integration gelingen.