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04.06.2011

Biogasanlage – Energiewende in der Praxis

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Energiewende in der Praxis, was heißt das für unsere Landwirtschaft vor Ort. Bei einer Betriebsbesichtigung der Loser Energie GbR in Böhringen , organisiert vom Arbeitskreis Energie Dettingen und dem Ortsverband „Die Grünen“ Bad Urach, konnte ich eindrucksvoll besichtigen und besprechen, was ökologisch-nachhaltige Energieerzeugung in der Landwirtschaft heißt.

Bereits vor ca. 10 Jahren wurde auf dem Anwesen Loserhof die erste Photovoltaik-Anlage installiert. Heute ist diese Anlage erweitert auf 200 kWh. Dies war der erste Schritt, mit dem sich Familie Loser unabhängiger machte von den schlechten Absatzpreisen ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse.

Mit der Inbetriebnahme einer 180 kWh-Biogasanlage erfolge der 2. Schritt in die Zukunft zum Energiewirt. Grundlage der Energieerzeugung ist der Mist der ca. 200 unterstehenden Milchkühe und Aufzuchtbullen. 8 Tonnen pro Tag dieses Wertstoffes zusammen mit ca. 9 Tonnen Substrat aus Mais- und Grassilage sowie anfallendes verdorbenes Viehfutter sind der Kraftstoff für den Generator. Ergebnis der Vergärung zu Biogas ist ein hochwertiger Dünger ohne Methan und Ammoniak, was zusätzlich das Klima schont. Der Kreislauf schließt sich somit mit der Ausbringung des hochwertigen Düngers anstatt teuren Mineraldüngers. So erwirtschaftet dieser Hof heute neben der Milchproduktion und dem Anbau von Getreide 50 % mit der Erzeugung von Energie.

In gemütlicher Runde diskutierten wir nach der Besichtigung noch vielfältige Fragen, so beispielsweise „Konventionelle Landwirtschaft contra Bio-Landwirtschaft“. Für mich gibt es hier keine Konkurrenz, solange es sich um eine bäuerliche, nachhaltige Landwirtschaft handelt. Zudem ist auch die konventionelle bäuerliche Landwirtschaft – wie das Beispiel der Familie Loser zeigt – ein wichtiges Standbein der Energiewende. Aber eine Umsteuerung bei der Förderung von Biogasanlagen ist dringend notwendig. Es müssen kleine ökologische Anlagen gefördert werden, da hier der ökologische Wirtschaftskreislauf gesichert bleibt. Bei Großanlagen muss allerdings umgesteuert werden, da es keinen Sinn mache, Monokulturen zu fördern und riesige Transportwege in Kauf zu nehmen.