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28.12.2011

Ein Jahr USA - Stephan Kiedaisch berichtet

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Mein Austauschjahr begann mit dem Flug nach New York City am 02. August 2011. Angekommen in New York wurden wir vom Flughafen abholt und in ein Hostel namens „YMCA“ gebracht. Die Zimmer waren zwar etwas klein, aber ich habe auch nicht wirklich viel Zeit auf dem Zimmer verbracht. Denn es gab eine neue Welt zu entdecken – das große New York – und nur drei Tage Zeit.

Wir hatten im German House in New York City dann ein zweitägiges Vorbereitungsseminar, was einen guten kurzen Überblick über die erste Zeit in Amerika gegeben hat. Danach hat die Homestaytour begonnen, meine erste Station brachte mich mit dem Amtrak Zug und circa zwanzig weiteren Teilnehmern direkt nach Chicago. Von dort aus ging es direkt weiter mit dem Bus nach Rockford, wo ich mit vier weiteren Teilnehmern nach Freeport gebracht wurde. In Freeport wurden wir auf verschiedene Familien verteilt, ich wurde mit Antonio einer Farmerfamilie zugeteilt. Dort verbrachte ich meine ersten fünf Tage. Die Buiskers treiben eine Milch Farm in Wisconsin um. Antonio und ich haben zusammen mit den Buiskers sehr viel unternommen, wir haben jeden Tag ein neues Highlight gesehen, von Brauerei bis zum Stadtzentrum von Madison ( Hauptstadt von Wisconsin). Zusammengefasst brachte die Woche in Wisconsin eindrucksvolle und bereichernde Erfahrungen.

Von einem Extrem zum anderen ging es danach wieder zurück in die dritt größte Stadt der USA und auch meine Endplatzierung, Chicago. Dort angekommen wurde ich von Victor, einem meiner Hosts abgeholt. Zusammen fuhren wir in mein neues Zuhause, einem sehr schönen Appartement im Norden von Chicago Downtown, mit einem fantastischen Seeblick auf Lake Michigan. Dort lebe ich mit meinen Hosts Bill und Victor, Bill ist ein Pflichtverteidiger und sein Partner Victor ist Direktor bei der Social Security Administration, dies ist eine Regierungseinrichtung, welche mit unserer Rentenversicherung gleichzustellen ist. Die beiden haben mir in den ersten Tagen die Großstadt Chicago gezeigt, welche eine beeindruckende Vielfalt an Menschen und kulturellem Leben aufweist.

Meine beiden Hosts sind sehr herzliche und weltoffene Menschen und ich habe die perfekte Platzierung, mir gefällt es hier sehr gut. Meine Collegephase begann am 22. August mit einem Einführungstag am College. Dort traf ich meine College Coordinatorin und habe meine Kurse/ Vorlesungen ausgewählt. Leider gab es an am Oakton Community College keinen Internationalen Studentenclub, was es in den meisten Colleges in Amerika gibt.

Da sich mein neues Zuhause direkt im Herzen von Chicago, in Downtown, befindet war es für mich nicht notwendig ein Auto zu kaufen, da die Kosten für dieses den Nutzen bei Weitem überstiegen hätten. Ich kaufe mir daher bis jetzt jeden Monat eine Monatsfahrkarte, mit welcher ich in einem näheren Umkreis in der Stadt unterwegs sein kann. Auch der Weg zu meinem College war damit eingeschlossen. Trotz des nicht vorhandenen Internationalen Studentenclubs, der das Anschlussfinden im College um einiges erleichtert hätte, konnte ich ein paar interessante Bekanntschaften machen.

Die Collegezeit ist nun schon vorbei. Sie ist wie im Fluge vergangen, ich habe im College Business, Management, Englisch und Psychologie Kurse belegt, welche alle sehr interessant und unterhaltsam waren. In der Collegephase hatte ich auch außerdem eine Menge Zeit die „Gegend“ zu erkunden, so habe ich Wochenendausflüge nach Cincinnati, St. Louis und Kansas City unternommen. Außerdem musste natürlich die Partyscene in Chicago genauestens „unter die Lupe“ genommen werden, was auch den ein oder anderen Kulturschock nicht vermeiden ließ.

Nun ist schon fast Halbzeit des Programms und die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge. Meine Jobsuche für das zweite halbe Jahr war erfolgreich, ich habe einen Praktikumsplatz bei einer deutschen Versicherungsgesellschaft in Downtown Chicago gefunden, was mich sehr gefreut hat.

Ich kann mich nur vielmals bei meiner Abgeordneten Beate Müller-Gemmeke bedanken, dass Sie mir diese Möglichkeit geschenkt hat. Diese Erfahrungen werden mir nicht nur beruflich weiterhelfen, sondern haben auch schon meine Persönlichkeit positiv beeinflusst und mir eine globalere Weltperspektive verschafft. Ich kann dieses Programm nur wärmstens empfehlen, es ist eine wunderbare Erfahrung.

Und nun, um die Leser dieses Berichts noch ein wenig neidisch zu machen und die merkwürdige Ortsbezeichnung am Anfang des Berichts zu erläutern, ich sitze gerade im Auto auf dem Weg nach Florida um mit meinen Hosts Weihnachten bei Victors Eltern im Tampa zu feiern ( Randnotiz: In Tampa hat es um diese Jahreszeit Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad Celsius).

Ich wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2012!!!