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17.10.2018

Fachgespräch: Mitbestimmung in der digitalen Arbeitswelt

 

Die Diskussion war bereichernd, denn die geladenen Gäste haben einen vielfältigen Strauß an Erfahrungen und Ideen mitgebracht. Mit dabei waren: Dr. Thomas Klebe (Leiter des Hugo Sinzheimer Instituts für Arbeitsrecht), Dr. Manuela Maschke (Institut für Mitbestimmung und Unternehmensführung), Dorothea Lay (Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Thales Group) und Lothar Schröder (Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Telekom).

Bei allen Entwicklungen können wir nur Vermutungen anstellen, aber es ist trotzdem klar: Unsere Arbeitswelt wird sich verändern. Manche Tätigkeiten werden nicht mehr benötigt, andere Berufe werden neu entstehen. Deshalb waren sich beim Fachgespräch alle einig: Die Beschäftigten brauchen ein Recht auf Qualifizierung und Weiterbildung. Alle sollten das Recht haben sich weiterzubilden und die eigenen Qualifikationen an die neuen Herausforderungen des Arbeitsmarkts anzupassen. Dabei müssen auch die Betriebsräte gestärkt werden. Notwendig sind mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten beim Thema Weiterbildung.  

In einer digitalisierten Welt ist Arbeit nicht mehr an Ort und Zeit gebunden. Dennoch sollten die Beschäftigten selbst entscheiden können, in welchem Umfang sie die Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten nutzen möchten. Auch an dieser Stelle sind starke Mitbestimmungsrechte dringend nötig. Dabei geht es um klare Regelungen rund um das mobile Arbeiten, um Personalbemessung und um die Arbeitsorganisation. Wichtig ist auch ein verbesserter Beschäftigtendatenschutz. Wir dürfen auch in Zukunft nicht zulassen, dass Beschäftigte beispielsweise von Algorithmen aufgrund privater Daten in Schubladen gesteckt und benachteiligt werden. Die Datenschutzgrundverordnung ist dahingehend ein guter und wichtiger Schritt, reicht alleine aber nicht aus. All diese Themen werden komplexer und deshalb brauchen Betriebsräte auch einen verbesserten Anspruch auf externen Sachverstand.

Im Fachgespräch wurde deutlich, dass wir Grüne auf einem guten Weg sind und unsere bisherigen Forderungen genau in die richtige Richtung gehen. Dennoch bleiben viele Fragen weiterhin offen. Aber eins ist für mich dabei klar: in Zukunft brauchen wir mehr betriebliche Mitbestimmung. Gleichzeitig dürfen wir die Beschäftigte ohne Betriebsrat nicht aus den Augen verlieren.