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05.10.2011

IW-Studie bestätigt: Leiharbeit verdrängt reguläre Beschäftigung

In einer Studie hat das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) versucht zu beweisen, dass die Leiharbeitsbranche die wesentliche Stütze des derzeitigen Aufschwungs ist. Dieser Meinung können wir uns nicht anschließen, denn der Zuwachs in der Leiharbeitsbranche ist eindeutig zulasten regulärer Beschäftigungsverhältnisse gegangen. Es mag sein, dass auch die regulären Beschäftigungsverhältnisse insgesamt zugenommen haben. Es hätten aber viel mehr reguläre Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden können, wenn die Bundesregierung die Anreize richtig gesetzt und den Boom in der Leiharbeit rechtzeitig begrenzt hätte.

Die Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft verdreht die Fakten und verdeckt, dass Leiharbeit reguläre Beschäftigungsverhältnisse verdrängt. Statt reguläre Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen, setzen viele Unternehmen gezielt auf Leiharbeit. Weil Leiharbeitsverhältnisse nicht nur flexibel sondern auch billig sind, nutzen Unternehmen diese Beschäftigungsform, um ihre Kosten auf dem Rücken der Beschäftigten zu senken.

Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass anstelle der 900.000 Leiharbeitsverhältnisse eine vergleichbare Zahl regulärer, gut bezahlter und unbefristeter Beschäftigungsverhältnisse hätte entstehen können. Dafür wäre aber eine umfassende Reform der Arbeitnehmerüberlassung, anstelle einer halbherzigen Reform, notwendig gewesen. Dies aber hat die Bundesregierung versäumt und das war auch politisch nicht gewollt. Sie hätte die Anreize für Unternehmen richtig setzen müssen, zugunsten der Beschäftigten und zugunsten der Schaffung regulärer Beschäftigungsverhältnisse.