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15.11.2011

Kommentar: Betreuungsgeld - Rolle rückwärts in der Familienpolitik

Eigentlich dachten wir, in Sachen Kinderbetreuung seien wir auf einem guten Weg. Das Elterngeld und der Anspruch auf einen Kita-Platz entspricht einer modernen und gerechten Gesellschaft. Ein guter Anfang dafür, dass Frauen und Männer in der Arbeits- und Familienwelt gleichberechtigt sind. Jetzt wollen CDU/CSU und FDP das Betreuungsgeld einführen und kehren damit zurück zum Alleinverdiener-Modell und zum Heimchen-am-Herd-Rollenbild.

Wieder einmal enttäuscht Familienministerin Schröder auf ganzer Linie – und stößt mittlerweile auch auf Unverständnis in den eigenen Reihen. Selbst einige Unions-Frauen schütteln angesichts dieser Rolle rückwärts mit dem Kopf und kämpfen dagegen an. 100 bzw. ab 2014 dann 150 Euro sollen Eltern bekommen, die ihr Kind zu Hause lassen statt es in eine Kita zu geben. Vielen Kindern – gerade aus sozialschwachen Familien – wird damit die Chance verwehrt an frühkindlicher Bildung teilzuhaben. Und Mütter werden dazu verleitet zu Hause zu bleiben, statt wieder zur Arbeit zu gehen.

Das Betreuungsgeld wird Milliarden verschlingen. Geld, das viel besser angelegt wäre, wenn es in den Ausbau von guten Kindertagesstätten fließen würde. Wir Grüne werden das Betreuungsgeld nicht unterstützen und uns weiter für eine zukunftsorientierte Familienpolitik einsetzen.