Inhalt

05.01.2012

Konjunkturhoch hat Armut nicht reduziert – Bundesregierung muss mehr tun

Trotz Konjunkturhoch ist die Zahl der von Armut bedrohten Beschäftigten nicht gesunken. Das ist die bittere Bilanz der Bundesregierung. Der Aufschwung am Arbeit ist durch den Zuwachs prekärer Beschäftigungsverhältnisse, die schlecht entlohnt werden, gekennzeichnet. Daran muss die Bundesregierung etwas ändern.

Jobs sind kein Wert an sich. Arbeit muss vielmehr dazu führen, dass die Menschen nicht von Armut bedroht sind. Die Bundesregierung aber ignoriert das und akzeptiert, dass trotz Aufschwung weiterhin über 7 Prozent der Beschäftigten nicht von ihrer Arbeit leben können.

Das Jobwunder am Arbeitsmarkt beruht offensichtlich auf Beschäftigungsverhältnissen, die schlecht bezahlt und in vielen Fällen nicht Existenz sichernd sind. Trotz eines erheblichen Aufschwungs ist die Zahl der armutsgefährdeten Berufstätigen seit 5 Jahren etwa gleich hoch geblieben. Wirtschaftswachstum und steigender Wohlstand darf aber nicht auf Kosten eines Teils der Gesellschaft entstehen. Das ist nicht gerecht und auch nicht akzeptabel.

Die Bundesregierung muss diesen Trend endlich stoppen. Das Tarifvertragssystem muss stabilisiert und gestärkt werden durch Mindestlöhne und mehr allgemeinverbindlich erklärte Tarifverträge. Wir brauchen auch wieder verlässliche soziale Leitplanken auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere bei der Leiharbeit, damit alle Beschäftigten vom Aufschwung und Wohlstand profitieren. Es geht darum, dass Armut in Deutschland verhindert wird, aber es geht auch um Wertschätzung und Anerkennung für alle Beschäftigten.