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15.01.2014

Leiharbeit darf nicht billig sein

Im Gegensatz zu Leiharbeitsbeschäftigten in anderen Ländern sind die Deutschen am schlechtesten auf ihren Job zu sprechen. Und das liegt nicht zuletzt an der Bezahlung. Dabei sind die deutschen Arbeitgebern vor allem von der Flexibilität begeistert, die die Leiharbeit ihnen bietet – deshalb muss und darf Leiharbeit nicht billig sein.

Zu einer heute veröffentlichten Studie der Personalberatung Page Personell zum Thema Leiharbeit erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag:

Die Studie bestätigt, was wir immer vermutet haben: Deutsche Arbeitgeber sind vor allem von der Flexibilität begeistert, die die Leiharbeit mit sich bringt. Doch wenn im Vordergrund die flexiblen Einsatzzeiten stehen, dann heißt das noch lange nicht, dass Leiharbeit billig sein muss. Beschäftigte, die flexibel in Leiharbeit eingesetzt werden, müssen genauso viel Lohn erhalten, wie die Stammbelegschaft eines Betriebes. Deshalb fordern wir: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ab dem ersten Tag.

Frankreich zeigt, wie das geht. Hier bekommen Leiharbeitskräfte sogar einen Aufschlag auf den firmenüblichen Lohn. Damit wird ihre Flexibilität belohnt. Mehr als die Hälfte der dortigen Leiharbeitskräfte verlässt den Betrieb nach weniger als drei Monaten wieder. Viele bleiben jedoch und werden in eine Festanstellung übernommen, weil die Leiharbeit in Frankreich auch als eine Art Probezeit angesehen wird. Damit zeigt sich: Leiharbeit darf nicht billiger sein als reguläre Arbeit. Denn nur so führen Leiharbeitsverhältnisse auch zu Festanstellungen. Und das muss das politische Ziel auch in Deutschland sein.

 

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