Inhalt

17.02.2016

Leiharbeit schafft Armut

Auf dem Arbeitsmarkt geht es immer noch ungerecht zu. Denn eine neue Studie zeigt, dass Leiharbeitskräfte noch immer weniger verdienen. Mehr noch – die Leiharbeit führt geradewegs in die Armut. Die Bundesregierung aber ignoriert diese Fakten mit dem geplanten Gesetzentwurf zur Leiharbeit. Das geht gar nicht. Wir fordern „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ab dem ersten Tag und einen Flexibilitätsbonus von 10 Prozent. Nur so wird sich die Situation der Lehrarbeitskräfte wesentlich verbessern.

Zu einer neuen Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) zur Leiharbeit erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Leiharbeit macht arm. Das bestätigt jetzt sogar eine neue Studie des IAQ. Arbeitsformen wie die Leiharbeit tragen dazu bei, dass es immer ungerechter auf dem deutschen Arbeitsmarkt zugeht. Denn Leiharbeitskräfte verdienen durchschnittlich 13 Euro brutto pro Stunde, im Vergleich zu Beschäftigten in der Privatwirtschaft, denn dort liegt der Stundenlohn brutto bei 22,34 Euro. Das IAQ kommt auch zu dem Ergebnis, dass ein überdurchschnittlich hoher Anteil der in Leiharbeit Beschäftigten so wenig verdient, dass sie mit Arbeitslosengeld II aufstocken müssen.

Die von Bundesarbeitsministerin Nahles geplante Gesetzesinitiative zur Regulierung der Leiharbeit wird daran nichts ändern. Denn auch sie wird nicht dafür sorgen, dass Leiharbeitskräfte den gleichen Lohn bekommen wie Stammbeschäftigte. Bei Andrea Nahles beginnt der „gleiche Lohn für die gleiche Arbeit“ erst ab dem neunten Monat. Zwei Drittel aller Leiharbeitskräfte sind dann gar nicht mehr im Entleihbetrieb, denn ihre Beschäftigungsdauer liegt bei maximal sechs Monaten.

Bei der Leiharbeit fordern wir daher „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ ab dem ersten Tag und darüber hinaus noch einen Flexibilitätsbonus. So wird Missbrauch über den Preis verhindert. Leiharbeit ist dann nämlich betriebswirtschaftlich nur noch vorübergehend sinnvoll, um Auftragsspitzen abzudecken. Auf diese Weise würde Leiharbeit zwar nicht reich machen – aber sie würde auch nicht mehr geradewegs in die Armut führen.

 

Pressemitteilung als PDF