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29.06.2010

Leiharbeit – untauglich als arbeitsmarktpolitisches Instrument

In einer Pressemitteilung reagierte Beate Müller-Gemmeke auf die Studie des Instituts- für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zur Leiharbeit. Sie hob hervor, dass die viel beschworene Brückenfunktion der Leiharbeit in den ersten Arbeitsmarkt kaum funktioniert. Es mache keinen Sinn nur wegen der geringen arbeitsmarktpolitischen Funktion der Leiharbeit extreme soziale Verwerfungen auf dem Arbeitsmarkt hinzunehmen. die Regierung müsse endlich handeln und dafür sorgen, dass Leiharbeit nicht zu Lohndumping und zur Disziplinierung der Stammbelegschaften missbraucht wird.

Die Studie zeigt, dass Leiharbeit als arbeitsmarktpolitisches Instrument wenig taugt und nur wenige Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter nach ihrem Einsatz eine dauerhafte Beschäftigung aufnehmen. Die wieder beschworene „Brücke in Beschäftigung“ ist marode. Nur sieben Prozent der zuvor Arbeitslosen erhalten nach der Leiharbeit eine reguläre Beschäftigung. Diese Zahl ist zu gering, um schädliche Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt hinzunehmen.

Faktisch entsteht eine Zweiklassengesellschaft im Erwerbsleben. Auf der einen Seite sind die Stammbelegschaften und auf der anderen die Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, deren Zahl stark angestiegen ist. Die Leiharbeitskräfte arbeiten neben den Stammbelegschaften zu weitaus schlechteren Bedingungen, mit weniger Lohn und einer größeren Unsicherheit.

Wir bleiben dabei, dass Leiharbeit dringend reguliert werden muss, damit auch im Aufschwung reguläre und sichere Arbeitsverhältnisse entstehen können. Mit Leiharbeit sollen lediglich Auftragsspitzen abgefedert und kurzfristige personelle Engpässe überbrückt werden. Nicht mehr und nicht weniger.