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29.03.2012

Leiharbeit: Wertschätzung Fehlanzeige!

Das Schwarzbuch Leiharbeit zeigt, dass in den Leiharbeitsbranche vieles im Argen liegt. Die Bundesregierung darf nicht tatenlos zusehen, wie die Leiharbeitskräfte unfair behandelt werden und schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen hinnehmen müssen. Die Vorschläge von ex-Arbeitsminister Laumann, Equal-Pay erst ab dem dritten Monat gesetzlich zu fixieren, sind jedenfalls kein gangbarer Weg. Wir brauchen Equal Pay ab dem ersten Tag!

Zum Schwarzbuch Leiharbeit und den Äußerungen von Karl-Josef Laumann erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:

Die Arbeit der Leiharbeitskräfte muss mehr wertgeschätzt und höher vergütet werden. Sollten sich die Tarifpartner in der Leiharbeitsbranche nicht auf die gleiche Bezahlung wie die Stammbelegschaften einigen, muss die Bundesregierung handeln und Equal Pay gesetzlich durchsetzen.

Neben dem Grundlohn und einer Branchenzulage müssen sich die Tarifpartner auf eine ergänzende betriebliche Einsatzzulage einigen, die ein echtes Equal Pay inklusive Zulagen und sonstigen Vergünstigungen im Betrieb sicherstellt. Alles andere ist inakzeptabel.

Die Forderung des ehemaligen Arbeitsministers von Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, Equal Pay ab einer Einsatzdauer von 3 Monaten festzuschreiben, ist nur symbolischer Natur. Equal Pay ab dem dritten Monat würde gerade einmal die Hälfte der Leiharbeitsverhältnisse erfassen. Das ist nicht gerecht.

Wenn die Tarifpartner zu keiner Einigung kommen, ist die Politik am Zug. Equal Pay ab dem ersten Tag, Synchronisationsverbot und mehr Mitbestimmung für die Betriebsräte im Entleihbetrieb sind die entscheidenden Forderungen, die umgesetzt werden müssen. Dies wären wichtige Schritte, um den Lohndruck zu bekämpfen und den Menschen mehr soziale Sicherheit und insbesondere die notwendige Wertschätzung zu garantieren.