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16.12.2009

Lohnsteigerungen im öffentlichen Dienst sind überfällig

Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für GewerkschaftsGrün, erklärt zu den bevorstehenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, dass die Tarife ansteigen müssen, schließlich müssen sich auch diese an der Gesamtwirtschaft orientieren.

Die Lohnsteigerungen im öffentlichen Dienst müssen sich stärker an der gesamtwirtschaftlichen Tarifentwicklung orientieren. Das haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes verdient. Die hohen öffentlichen Ausgaben für Steuersenkungen und die Rettung der Banken dürfen hier keine Ausrede für fehlende Lohnsteigerungen im öffentlichen Dienst sein.

Dabei muss auch berücksichtigt werden, dass höhere Löhne im öffentlichen Dienst die Binnenwirtschaft stärken. Deutschland muss aus der Vergangenheit lernen und das bisher vom Export getriebene Wachstum auf eine solidere Grundlage stellen, die stärker an der Binnenwirtschaft orientiert ist.

Laut dem WSI-Tarifarchiv ist die Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst in den vergangenen zehn Jahren der gesamtwirtschaftlichen Tarifentwicklung deutlich hinterher gehinkt. So gab es im öffentlichen Dienst in den alten Bundesländern einen nominalen Anstieg um 17 Prozent, in der Gesamtwirtschaft dagegen um 21,4 Prozent. In der Metallbranche hat es sogar Zuwächse um bis zu 27,4 Prozent gegeben.

Trotz der stärkeren Tarifsteigerungen der Jahre 2007 bis 2009 konnte der Rückstand des öffentlichen Dienstes nicht wett gemacht werden.