Inhalt

01.06.2010

Schlecker ist zur Vernunft gekommen – Debatte um Missbrauch in der Leiharbeitsbranche geht weiter

In einer Pressemitteilung drückte Beate Müller-Gemmeke ihre Freude über den erfolgreichen Tarifabschluss zwischen ver.di und der Drogeriekette Schlecker aus. Der Schlecker- Konzern war Ende 2009 in die Kritik geraten, da er den Versuch unternommen hatte, mit dem Einsatz von Zeitarbeiterinnen und Zeitarbeitern, seine Lohnkosten massiv zu senken.

Es ist zu begrüßen, dass der Drogeriekonzern Schlecker nun zur Vernunft gekommen ist und sich mit ver.di auf die Anwendung des Einzelhandel-Tarifvertrags in Baden-Württemberg für seine Beschäftigten geeinigt hat. Die Arbeitnehmerrechte werden nun auch von Schlecker beachtet. Das ist eine gute Nachricht. Damit ist der Missbrauch in der Leiharbeitsbranche aber nicht beendet. Die Bundesregierung hat bisher keine geeigneten Maßnahmen ergriffen, um Lohndumping durch Leiharbeit zu verhindern, wie dies Schlecker in der Vergangenheit betrieben hat. Daran muss die Bundesregierung schnellstmöglich etwas ändern.

Durch den Einsatz von Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern, mit dem Ziel, die Lohnkosten drastisch abzusenken, war der Schlecker-Konzern heftig in die Kritik geraten. Dadurch wurde eine Debatte um den Missbrauch durch Leiharbeit angestoßen, die noch lange nicht beendet ist.

Wir fordern die Bundesregierung nach wie vor auf, den Missbrauch in der Leiharbeitsbranche zu beenden und dem Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ uneingeschränkt Geltung zu verschaffen. Bisher wurden keine geeigneten Maßnahmen ergriffen, um die Substitution von Stammbelegschaften durch Leiharbeitskräfte und Lohndumping zu verhindern, wie dies Schlecker in der Vergangenheit betrieben hat. Daran muss die Bundesregierung schnellstmöglich etwas ändern.