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21.04.2018

taz lab zur Zukunft der Arbeit

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Ich war zur taz lab-Veranstaltung „Fangen wir mal klein an – Über Sinn und Unsinn des Bedingungslosen Grundeinkommens“ eingeladen. Mit dabei war Juha Järvinen, ein Selbstständiger, der in Finnland für das Grundeinkommen ausgewählt wurde, und Michael Bohmeyer, der Mein Grundeinkommen e.V. gegründet hat. Es war eine interessante Diskussion.

Juha Järvinen war sechs Jahre arbeitslos und er sagte: das war „keine schöne Zeit – Druck, Angst, wenig Geld, Bürokratie-Hürden.“ Er ist der Meinung, das Grundeinkommen sollte eingeführt werden. Es gebe den Menschen Freiheit, motiviere und aktiviere sie für neue Tätigkeiten. Der Verein „Mein Grundeinkommen“ von Michael Bohmeyer hat bereits 800.000 Mitglieder und verlost regelmäßig ein BGE in Höhe von 1.000 Euro pro Monat. Er meint, das BGE nimmt den Menschen Existenzängste.

Auch ich unterstütze ein Grundeinkommen. Und wenn wir erst einmal „klein“ anfangen, dann sehe ich da drei mögliche Schritte, die wir politisch schnell umsetzen können. 1. Eine Kindergrundsicherung, die alle Kinder gleichermaßen vor Kinderarmut schützt. 2. Eine Garantierente, die allen Menschen im Alter automatisch eine Rente über dem Grundsicherungsniveau garantiert. Und 3. sollen die Erwerbstätigen, die trotz Arbeit auf aufstockende Hartz IV-Leistungen angewiesen sind, raus aus dem Hartz IV-System und stattdessen mit einer negativen Einkommensteuer die notwendige Unterstützung erhalten. Wichtig aber ist: das BGE kann nur ein Ersatz für Hartz IV sein, der restliche Sozialstaat wäre auch mit einem Grundeinkommen dringend notwendig!