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27.11.2013

Textilfabriken – Gespräch über Arbeitsbedingungen in Bangladesch

13-11-27_Delegation Bangladesch

Noch nie war Kleidung so billig wie heute – fast alle Bekleidungsfirmen produzieren in den ärmsten Ländern. Die Beschäftigten dort zahlen dafür aber einen hohen Preis, denn sie arbeiten meist unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die schrecklichen Bilder der eingestürzten oder ausgebrannten Textilfabriken in Bangladesch mit hunderten Toten habe ich noch gut vor Augen. Gemeinsam mit meinen Fraktionskolleg_innen Uwe Kekeritz und Renate Künast habe ich mich mit einer Delegation aus Bangladesch getroffen, um über die Situation vor Ort zu sprechen. Notwendig sind soziale und ökologische Standards. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.

Die Näher_innen in Bangladesch verdienen Hungerlöhne und arbeiten häufig 12 bis 14 Stunden am Tag. Der Arbeitsschutz und beispielsweise der Brandschutz in den Fabriken sind ungenügend. Diese Situation ist untragbar und muss verändert werden. Das haben wir im Gespräch mit den Vertreter_innen der Regierung, Textilverbänden und Gewerkschaften aus Bangladesch deutlich gemacht. Aber damit sich wirklich nachhaltig etwas an der Situation der Beschäftigten ändert, müssen alle Beteiligten handeln.

Das fängt selbstverständlich bei der Regierung an. Die Arbeitsstandards müssen gesetzlich verbessert und insbesondere konsequent kontrolliert werden. Aber vor allem die großen deutschen und internationalen Bekleidungsfirmen müssen Verantwortung übernehmen. Sie müssen ausreichend gute Standards bei ihren Subunternehmen einfordern, kontrollieren und garantieren. Deshalb sollen sie auch offenlegen, wo sie produzieren lassen und welche sozialen und ökologischen Standards dort gelten. Auch wir Verbraucher_innen tragen Verantwortung. Aber werden oft im Dunkeln darüber gelassen, wo und unter welchen Bedingungen die Kleidung hergestellt wird. Hier brauchen wir mehr Transparenz.

Die Rechte von Arbeitnehmern müssen weltweit gelten.