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30.08.2013

Widerstand gegen die NPD

Das „Flagschiff“ der NPD hatte sich in Reutlingen angekündigt. Ein breites Bündnis hat dagegen mobil gemacht und über 500 Leute sind gekommen. Die Kundgebung der Nazis ist im Lärm untergegangen. Enttäuschend war, dass sich weder CDU noch FDP daran beteiligt haben. Dafür war OB Bosch anwesend und hat klare Worte gefunden. Leider gab es Gerangel und unschöne Szenen. Die Blockade der NPD-Fahrzeuge konnte aber nach längeren Schlichtungsgesprächen ohne Auseinandersetzungen aufgelöst werden. Und das war gut so.

Wer hetzt und pöbelt – hat in Reutlingen nichts zu suchen. Und deshalb war ich froh, dass so viele Leute gekommen sind. Damit haben wir ein starkes Zeichen gesetzt. Ein Zeichen gegen diese Rechtsextremisten, die sich unter dem Dach der NPD versammeln, gegen alte und neue Nazis,
gegen die Hetze und den Hass.

Wir wollen keine Nazis – weder in Reutlingen noch sonst irgendwo im Land. Wir dulden keine widerwärtigen Aktionen und keine rassistische Haltung. Wir verachten die dumpfen Wahlkampf-Aktionen und Parolen der NPD. Und deshalb war es wichtig, dass wir gemeinsam demonstriert haben, als Demokraten, als Zivilgesellschaft, mit einem gemeinsamen Ziel. Denn wir stehen für Toleranz, Respekt und für ein friedliches Miteinander. Und wo die demokratische Mehrheit ist, ist kein Raum für Nazis.

Wir sind schon einmal eng zusammen gestanden in unserer Region , als sich die NPD damals in einer geerbten Villa in Eningen breit gemacht hat. Heute fährt sie mit ihrem Flagschiff durchs Land mit den gleichen plumpen Parolen. Sie spielen mit den Ängsten, sie Zündeln mit Vorurteilen
und missbrauchen dafür echte Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit, Eurokrise und Krieg. Es ist erschreckend mit welchem Hass die Nazis den Menschen begegnen, die unser Land um Hilfe bitten. Diese Menschen brauchen unsere Zivilcourage und unsere Solidarität.

Solch eine Demo reicht aber nicht aus. Wir müssen jeden Tag gegen Ausgrenzung mobil machen,
wir müssen jeden Tag für eine weltoffene, tolerante und solidarische Gesellschaft werben. Wir müssen uns jeden Tag  für Respekt und gegen Rassismus einsetzen. Dazu brauchen wir Bürgerinnen und Bürger, die hinschauen und den Lügen und Vorurteilen der Nazis widersprechen. Und wir brauchen Verantwortliche vor Ort, die nichts verharmlosen, sondern gegen die Gewalt und den Hass vorgehen.

Gleichgültigkeit und Passivität kommt für mich nicht in Frage. Wir müssen die Gefahren, die von der NPD ausgehen, benennen und bekämpfen und zwar lautstark und nicht leise. Der Widerstand gegen Rechts braucht Menschen wie in Reutlingen auf die Straße gegangen sind. Denn wir sind uns einig – wir wollen keine Nazis, niemals, nirgendwo!

 

Medienbericht: Reutlinger Nachrichten

Medienbericht: Schwäbisches Tagblatt

Medienbericht: Reutlinger General-Anzeiger