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04.12.2012

WSI-Verteilungsbericht: Einseitigen Verteilungstrend korrigieren

Der WSI-Verteilungsbericht zeigt keine Wende im langjährigen Trend – Unternehmensgewinne und Kapitaleinkommen gewinnen gegenüber Löhnen nach wie vor an Boden. Und dieser Trend muss gestoppt werden. Wir brauchen soziale Leitplanken auf dem Arbeitsmarkt, damit die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinander geht.

Zum WSI-Verteilungsbericht erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:

Die ungleiche Verteilung der Einkommen lässt sich durch soziale Leitplanken auf dem Arbeitsmarkt und eine Stabilisierung des Tarifvertragssystems zu großen Teilen korrigieren. Derartige Maßnahmen können das Kaufkraftpotenzial der Arbeitseinkommen stärken und dazu beitragen, die Schere zwischen Arm und Reich zu schließen.

Es ist mehr als bedauerlich, dass es laut WSI-Verteilungsbericht keine Wende im langjährigen Trend gibt: Unternehmensgewinne und Kapitaleinkommen gewinnen gegenüber Löhnen nach wie vor an Boden, und das Kaufkraftpotenzial der Beschäftigten ist auf einem historisch niedrigen Niveau. Ursachen dafür sind die strukturelle Benachteiligung der Beschäftigten und die noch immer ungenügende Verhandlungsposition vieler Gewerkschaften. Hier besteht erheblicher Verbesserungsbedarf.

Wir brauchen eine bessere Regulierung des Arbeitsmarkts und mehr Mindestlöhne. Dies würde zur Umkehr des einseitigen Verteilungstrends beitragen und dafür sorgen, dass das Wachstum des Niedriglohnsektors endlich gestoppt wird.