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16.12.2015

Zweiter Bericht von Sophia

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Die Zeit vergeht so schnell. Jetzt habe ich bereits den zweiten Bericht von Sophia. Es ist spannend zu lesen, wie es ihr geht und was sie alles erlebt. Sie ein tolles Mädchen!

Liebe Beate!

4 Monate sind um und die Zeit fliegt schnell. Ich habe mich so an mein amerikanisches Leben gewöhnt, dass ich mir ein anderes Leben schwerlich vorstellen kann. Viele Dinge, die am Anfang komisch waren sind mittlerweile normal geworden und werden auch nicht mehr hinterfragt. Das Leben in meiner Gastfamilie ist jeden Tag eine Herausforderung. Ich fühle mich sehr wohl, aber es ist nicht vergleichbar mit meinem Familienleben in Deutschland. Ich musste mich daran erst gewöhnen. Ich glaube ich mache das nicht schlecht, und ich wachse langsam aber sicher in die Familie rein!

Ich genieße es das typische amerikanische Familienleben zu erleben und mitzugestalten (da schlepp ich meine Familie dann schon mal zu einem klassischen Konzert ☺). Thanksgiving war grandios und so viel hab ich noch nie in meinem Leben gegessen. Auf jeden Fall eines meiner Lieblings-Erlebnisse. Wir waren auch auf einem German Festival. So viele Deutschlandfahnen sehe ich sonst nur während der Fußball-WM, ein bisschen gewöhnungsbedürftig für mich. Dort habe ich dann zu deutschen Schlager getanzt und viel gelacht! Auch was super Amerikanisches haben wir schon unternommen: Rodeo! Rodeo ist unglaublich, genau wie im Film! Ich kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Ich freu mich jetzt schon dir die Bilder zu zeigen! Das ist USA, wie man sich es vorstellt. Jetzt geht es auf Weihnachten zu und ich bin gespannt was während meinem ersten Weihnachten an Christmas Day so passiert!

Schule ist der wichtigste Teil meines Lebens, wie bei jedem anderen american teenager auch. Da bleibt man schon mal in der Schule von 7:30-23:00 (das ist kein Witz. In der Woche vor der Musicalaufführung haben wir direkt nach der Schule geprobt bis 22:00 manchmal bis 23:00 Uhr). Manchmal hab ich das Gefühl, dass erst nach Schulschluss die Schule zum Leben erwacht. Meine Fächer sind sehr entspannt und ich habe nicht zu viele Hausaufgaben, was mir nach Schulschluss viel Freiraum schafft. Deshalb habe ich intensiv bei unserem Musical mitgewirkt, beim Set und auch im Pit (dem heimlichen wichtigsten Part des Musicals ☺). Nun bin ich beschäftigt mit Jazz Band und im Spring kommt dann nochmal eine Theateraufführung und ich plane einen Karriere-Start in Track, quasi Leichtathletik, man darf gespannt sein, was mir noch so einfällt!!

Mein erstes Halloween hab ich dann auch mit Geigespielen verbracht, anstatt mit „Trick or Treat“, nämlich im All-State-Orchestra South Dakota. Dafür waren Vorspieltermine zwei Wochen im Voraus, bei denen man das ganze Konzertprogramm vorbereiten musste, plus Etüden und Läufe. Ich habe es dann tatsächlich geschafft und bin nach Rapid City gefahren über das Halloweenwochenende. Wir haben musiziert mit 200 Schülern im Orchester und über 900 Sängern. Ein professioneller Dirigent hat uns das intensive Probenwochenende geleitet und das Konzert kam sogar live im TV. Es war einfach nur Wahnsinn!

Ich freue mich schon sehr auf mein zweites Semester und die vielen Dinge, die ich mit Freunden geplant habe! Ich weiß, dass auch meine zweite Hälfte in USA mich überraschen wird, positiv! Im Januar geht es für mich dann mit meiner bester Freundin für eine Woche nach Florida, auch ein Erlebnis worauf ich mich schon sehr freue! Bald ist Halbzeit und in genau 6 Monaten bin ich schon auf dem Weg zurück nach good old Germany…. aaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh Ich kann es gar nicht fassen!

Danke, dass du mir ermöglicht hast, all dies zu erleben und vor allem all die inspirierenden Menschen kennen zu lernen. Dieses Jahr wird und hat mich ohne Zweifel geprägt.

Liebste Grüße aus dem wilden Westen in das weit entfernte Reutlingen!

Deine Sophia