Ukraine #12: Bilhorod-Dnistrowskyj – eine Schule, ein Angriff, unvorstellbares Leid

Bei meiner fünften Reise mit Ermstal hilft in den Süden der Ukraine habe ich wieder erlebt, wie brutal dieser Krieg das Leben der Menschen zerstört. Besonders bewegt hat mich der Besuch in Bilhorod-Dnistrowskyj, wo die Schule von russischen Raketen getroffen wurde. Die Schulleiterin überlebte. Ihr Mut steht sinnbildlich für die Stärke und Würde der Menschen in der Ukraine.

Eine Woche lang war ich mit Ermstal hilft im Süden der Ukraine unterwegs. Ich habe gesehen, wie der Krieg das Land und seine Menschen verändert. Es gibt Momente, die bleiben, weil sie unvorstellbar sind. Einer dieser Momente war der Besuch in der Kleinstadt Bilhorod-Dnistrowskyj. Dort wurde eine Schule beschossen – mitten am Tag. Zum Glück waren nur wenige Kinder und Lehrkräfte dort. Die erste Rakete schlug direkt von oben ein, kaum eine Minute nach dem Alarm, bis hinunter in den Keller. Vier Minuten später folgte die zweite. Drei Menschen verloren ihr Leben, fünfzehn wurden verletzt.

Die Schulleiterin überlebte, obwohl ihr Büro direkt neben dem Einschlagsort lag. Ich habe mir die Zerstörungen angeschaut – und es ist kaum zu begreifen, dass sie überlebt hat. Sie hat uns alles gezeigt, ruhig, stark und entschlossen. Wie so viele in der Ukraine steht sie für den Mut, sich nicht unterkriegen zu lassen – für den Willen, weiterzumachen, trotz allem.

Dieser Angriff richtete sich nicht gegen ein militärisches Ziel. Er traf die Zivilgesellschaft, das Leben selbst. Das sind Kriegsverbrechen. Und deshalb ist klar: Putin muss für diese Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden. Die Ukraine kämpft nicht nur um ihr Land, sondern um Freiheit, Würde und Menschlichkeit.

Unsere Solidarität, unsere Hilfe und unsere Präsenz geben Kraft. Darum engagiere ich mich – für die Menschen, die trotz allem Hoffnung, Mut und Zuversicht bewahren. Weil Solidarität in diesem Krieg mehr bedeutet als Worte. Und weil unsere Unterstützung zeigt: Ihr seid nicht allein.