Tag 6 – Ruhe, Sonne und Erinnerung

Ein Tag voller Kontraste – mit bewegenden Momenten, eindrücklichen Begegnungen und sogar etwas Sonnenschein zwischen den Regenschauern. Dieser Tag hat gezeigt, wie eng Bodenständigkeit, Verantwortung und Mitmenschlichkeit miteinander verwoben sein können.

Am Morgen waren wir bei Gerd Vöhringer – ein Biobauer, der mit Überzeugung und langjähriger Erfahrung für eine nachhaltige Landwirtschaft steht. Ich könnte ihm stundenlang zuhören, wenn er über Landwirtschaft spricht – und über seine Tiere. Er strahlt Ruhe aus, und man spürt: Hier steht das Tierwohl im Mittelpunkt. Weidehaltung, eigene Futtermittel, artgerechte Aufzucht – und alles mit Blick auf Qualität, Regionalität und geschlossene Kreisläufe. Das ist Landwirtschaft, wie sie sein sollte.

Zum Mittagessen ging’s weiter zum Gestütsgasthof Offenhausen. Marc Winter hat dort einen denkmalgeschützten Ort wiederbelebt, mit schwäbischer Küche und viel Liebe zum Detail. Ich saß auf der Terrasse – in der Sonne! – mit Blick auf die Klosterkirche. Ein schöner Moment der Entspannung.

Dann wurde es still. Grafeneck ist ein Ort, der erschüttert. Über 10.000 Menschen mit Behinderungen wurden hier 1940 ermordet – systematisch, im Namen einer verbrecherischen Ideologie. Das Dokumentationszentrum erinnert – an die Opfer, an das Unfassbare, an unsere Verantwortung. Gerade heute dürfen wir das nicht vergessen.

Zum Abschluss dann das Projekt Gemeinschaftsacker von Karlheinz Pfleiderer. Hier bauen Menschen gemeinsam Biogemüse an – pflanzen, jäten, ernten. Es geht um Nachhaltigkeit, Teilhabe und Gemeinschaft. Und genau das spürt man dort auch.

Jetzt sind wir im dritten Hotel angekommen – im Hotel Herrmann in Münsingen. Gemütlich. Freundlich. Zum Wohlfühlen.

Ein Tag mit vielen Facetten – berührend, nachdenklich, sonnig, verbindend.