Ein Film und Informationen, die unter die Haut gingen

Ein Film, der bewegt, und Informationen, die wütend machen: In Metzingen zeigte das Kino Kein Land für Niemand – und Katharina Kirchgeßner von der Seebrücke Reutlingen informierte im Foyer über die Entscheidung der schwarz-roten Regierung, die Mittel für zivile Seenotrettung zu streichen. Das waren Bilder und Worte, die nachklingen.

Der Film Kein Land für Niemand zeigt in eindringlichen Bildern, was viele verdrängen: Menschen ertrinken im Mittelmeer – Tag für Tag. Er erzählt von Flucht, Angst und der Suche nach Schutz – und davon, wie sich Europa und auch Deutschland immer weiter abschotten. Was einst ein Recht auf Asyl war, wird zunehmend zur Festungspolitik. Der Film macht sichtbar, was Abschottungspolitik bedeutet: Sie kostet Menschenleben. Und sie verletzt unsere Werte von Menschlichkeit und Verantwortung.

Passend dazu zeigte die Seebrücke Reutlingen im Foyer Fakten und Hintergründe zum aktuellen Haushalt. Denn der Bundestag hat beschlossen, die Förderung für zivile Seenotrettung komplett zu streichen – zwei Millionen Euro weniger für den Schutz von Menschenleben. Organisationen wie Sea-Eye verlieren damit staatliche Unterstützung, obwohl sie seit Jahren dort helfen, wo Europa versagt – auf dem Mittelmeer.

Diese Entscheidung ist ein politischer Offenbarungseid. Während europäische Regierungen weiter auf Abschottung setzen, kündigt Sea-Eye an, die Rettungseinsätze fortzusetzen – unterstützt von der Zivilgesellschaft. Sie brauchen jetzt mehr denn je Spenden und Rückhalt.

Wer den Film noch nicht gesehen hat: Kein Land für Niemand läuft noch in den nächsten Tagen in Metzingen und Bad Urach – ein Film, der aufrüttelt, schmerzt und zum Handeln bewegt.