Ein wichtiger Schritt für faire digitale Debatten
Endlich reagiert die EU. Das ist ein wichtiges Signal für Transparenz und Demokratie. X hat Nutzer durch manipulative blaue Häkchen getäuscht und Transparenzpflichten ignoriert. Diese erste Sanktion nach dem Digital Services Act ist überfällig und notwendig. Manipulation darf kein Geschäftsmodell sein.
Es ist gut und längst notwendig, dass die EU hier eingreift. Dieser Schritt stärkt die Demokratie, weil Transparenz, klare Regeln und Kontrolle über mächtige Plattformen unverzichtbar sind. Wer gegen diese Standards verstößt, muss mit Konsequenzen rechnen. Nur so bleiben öffentliche Debatten geschützt und verlässlich.
X hat Nutzer:innen mit dem neu gestalteten blauen Haken gezielt in die Irre geführt. Früher stand das Symbol dafür, dass die Identität eines Accounts geprüft ist – bei Medien, Behörden oder prominenten Personen. Heute kann auf X praktisch jede Person ein Häkchen kaufen, ohne echte Identitätsprüfung. Viele Nutzer:innen verbinden es aber weiterhin automatisch mit „verifiziert und vertrauenswürdig“. Die EU bewertet das zu Recht als Täuschung: X nutzt bewusst ein altes Vertrauen aus, ohne die Veränderung transparent zu machen.
Hinzu kommt ein weiterer klarer Verstoß: X erfüllt weder die vorgeschriebene Transparenz bei Werbung noch den verpflichtenden Zugang für Forschungsteams. Beides gehört zu den zentralen Vorgaben des Digital Services Act. X ignoriert sie systematisch.
Mit dieser Entscheidung macht die EU deutlich: Große Plattformen stehen nicht über dem Gesetz. Wer täuscht, verschleiert oder demokratische Kontrolle unterläuft, muss mit echten Konsequenzen rechnen. Endlich wird der DSA wirksam durchgesetzt.
Die Geschäftspraxis von X zeigt gleichzeitig, wie wichtig alternative Modelle sind. Dezentrale Plattformen wie Bluesky oder Mastodon setzen stärker auf Transparenz, Offenheit und Nutzerrechte. Genau solche demokratischen Gegenpole müssen wir stärken.



