Sanktionen sind keine Lösung
In den letzten Wochen haben Ministerin Bärbel Bas (SPD) und CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann angekündigt, die Sanktionen im Bürgergeld merklich zu verschärfen. Bas fordert „spürbare Konsequenzen“ bei wiederholtem Versäumen von Jobcenter-Terminen. Linnemann will das Bürgergeld sogar vollständig streichen, wenn jemand mehrfach zumutbare Arbeit ablehnt. Diese Debatte ist nicht nur populistisch – sie lenkt vor allem vom eigentlich Problem ab.
Langzeitarbeitslosigkeit hat vielfältige Gründe – fehlende Berufsabschlüsse, veraltete Qualifikation, gesundheitliche Einschränkungen, psychische Belastungen oder mangelnde Kinderbetreuung. Die Betroffenen brauchen gezielte Unterstützung, nicht pauschalen Druck.
Sanktionen führen auch oft zu sozialer Ausgrenzung. Wer in existenzielle Notlagen gerät, verliert den Anschluss – an Unterstützungsangebote ebenso wie an den Arbeitsmarkt. Statt Motivation zu fördern, bewirken Sanktionen häufig Resignation und Rückzug. Wer wirklich helfen will, muss auf Weiterbildung, soziale Beratung und individuelle Unterstützung setzen – nicht auf symbolische Härte. Langzeitarbeitslose Menschen brauchen Chancen und Perspektiven – das ist doch Ziel von Arbeitsmarktpolitik.