Tag der Menschenrechte – der geht uns alle an
Der Internationale Tag der Menschenrechte erinnert uns daran, dass Freiheit und Würde nie selbstverständlich sind. Auch nicht bei uns. Menschenrechte sind nicht nur ein großes Wort. Sie prägen unseren Alltag: bei fairer Arbeit, im Umgang miteinander, in sozialen Fragen oder wenn es um Schutz vor Gewalt geht.
Am 10. Dezember wird weltweit an die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte erinnert. Ein Dokument, das oft zitiert wird und doch so leicht aus dem Blick gerät. Für mich geht es an diesem Tag nicht um feierliche Worte, sondern um die Menschen, um die es wirklich geht. Um ihre Rechte, ihre Chancen, ihre Sicherheit.
Menschenrechte zeigen sich nicht erst in großen politischen Entscheidungen. Sie beginnen viel früher: in der Art, wie wir miteinander arbeiten, wie wir Menschen absichern, wie wir sie schützen und wie wir mit Konflikten umgehen. Sie zeigen sich, wenn Menschen genug zum Leben haben und sich ohne Angst wehren können. Wenn sie fair behandelt werden – im Betrieb, in Behörden, online und im öffentlichen Raum. Und wenn demokratische Rechte wirklich für alle gelten und nicht nur für diejenigen, die am lautesten schreien.
Das Recht auf Arbeit und gerechte Entlohnung ist ein Menschenrecht. Schutz vor Gewalt und Diskriminierung ist auch ein Menschenrecht. Und das Recht auf ein Leben in Sicherheit – unabhängig davon, in welchem Land jemand lebt – sowieso.
Wenn wir über soziale Sicherheit sprechen, über Gleichstellung oder über digitale Gewalt, dann reden wir immer auch über Menschenrechte – wie sie im UN-Sozialpakt festgehalten sind. Sie sind kein Zusatz und kein schöner Rahmen. Sie sind das Fundament.
Das gilt auch ganz konkret: Wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Religion, ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, einer Behinderung oder ihrer sexuellen Orientierung angefeindet oder angegriffen werden, dann sind das Angriffe auf ihre Menschenrechte – und damit auf uns alle.
Gerade in diesem Jahr spüren wir, wie verletzlich dieses Fundament ist – in Deutschland und weltweit. Wenn Menschen bedroht werden, weil sie für Freiheit einstehen. Wenn Kriege das Leben von Millionen zerstören. Wenn Hass lauter wird als Respekt.
Dann zeigt sich, wie wichtig es ist, Haltung zu zeigen und die Rechte jedes einzelnen Menschen zu verteidigen. Menschenrechte sind nicht altmodisch, nicht abstrakt, nicht verhandelbar. Sie sind der Kern eines Lebens in Würde. Heute – und an jedem anderen Tag.



