Bundesparteitag in Hannover: Damit Zukunft wieder Zukunft hat

Der Parteitag kam genau zur richtigen Zeit: Während die schwarz-rote Regierung Deutschland mit Vollgas zurück in fossile Abhängigkeiten steuert und gleichzeitig den Sozialstaat systematisch aushöhlen will, haben wir in Hannover diskutiert, wohin der Weg wirklich führen muss – zu einer sozial gerechten Energiewende und einem mutigen Schritt nach vorn statt zurück.

Der Bundesparteitag in Hannover war intensiv – politisch, aber auch menschlich. Denn so ein Parteitag ist weit mehr als Debatten und Anträge. Er ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, die für dieselbe Sache kämpfen: für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden. Zwischen den Plenardebatten gab es unzählige Gespräche, Wiedersehen und neue Begegnungen. Man spürt in solchen Momenten, wie viel Kraft aus einem gemeinsamen Wertefundament entsteht – und wie wichtig Vernetzung, Austausch und Solidarität gerade in politisch unruhigen Zeiten sind.

Auch GewerkschaftsGrün war auf dem Parteitag präsent. Wir haben uns getroffen und ausgetauscht, neue Aktive kennengelernt, die Grundlage für weitere Zusammenarbeit gelegt – und natürlich ein gemeinsames Foto gemacht. Solche Treffen sind für mich wichtig, denn als Bundessprecherin erlebe ich immer wieder, wie viel Energie entsteht, wenn Menschen zusammenkommen, die für gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und starke Mitbestimmung kämpfen.

Politisch hat der Parteitag klare Signale gesetzt. Ein Schwerpunkt war die Energie- und Klimapolitik – und zwar mit einem deutlich sozialeren Fokus als in der Vergangenheit. Die Botschaft war klar: Klimaschutz darf kein Projekt für wenige sein, sondern muss das Leben der Menschen einfacher machen. „Ökologie für alle“ bedeutet, Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten und ihnen reale Spielräume zu geben – vom Neun-Euro-Ticket über einen Solarbonus bis zu einem wirksamen Klimageld. Dazu gehören auch klare Regeln für diejenigen, die am meisten CO₂ ausstoßen, wie eine höhere Besteuerung von Privatjets und Übergewinnen großer Konzerne.

Für uns als GewerkschaftsGrün war wichtig zu unterstreichen: Die Energiewende gelingt nur, wenn sie sozial abgesichert wird. Deshalb haben wir uns im Antrag Kurs Zukunft – sozial gerecht aus der fossilen Abhängigkeit mit Änderungsanträgen eingebracht. Eine starke Energiewende braucht gute Arbeit als verlässliche Basis – mit Tarifbindung, fairen Löhnen und einem wirklich armutsfesten Mindestlohn. Transformation gelingt nur mit Beschäftigten, nicht gegen sie. Deshalb wollen wir Mitbestimmung ausbauen: Wo Menschen mitreden und mitgestalten, entsteht Akzeptanz für Wandel und die Innovationen, die wir für die Zukunft brauchen. Nachhaltige Entscheidungen entstehen dort, wo Verantwortung geteilt wird – für gute Arbeit, für das Klima und für die Zukunft unseres Landes.

Auch außen- und sicherheitspolitisch war der Parteitag ein wichtiges Zeichen. Europa steht unter Druck, doch gerade jetzt braucht es Souveränität, Geschlossenheit und die Fähigkeit, seine Werte zu verteidigen.

Zur Ukraine wurde unmissverständlich beschlossen, dass sie sich weiterhin verteidigen können muss. Dabei muss immer gelten: Nichts über die Ukraine, ohne die Ukraine. Die Komplexität tragbarer Friedensprozesse ist unvereinbar mit den naiven Vorstellungen einfacher Deals mit Putin. Echter Frieden respektiert das Recht auf Selbstbestimmung, Souveränität und territoriale Integrität.

In der Debatte zum Nahostkonflikt war die Haltung ebenso klar: Dauerhafter Frieden ist nur mit einer echten Zweistaatenlösung möglich. Das Existenzrecht Israels muss gesichert sein, gleichzeitig braucht es einen souveränen Staat Palästina. Deutschland sollte diesen Prozess voranbringen – auch durch die Anerkennung Palästinas als Schritt hin zu gleichberechtigten, realistischen Verhandlungen.

Der Parteitag in Hannover hat gezeigt: Wir stehen für konsequenten Klimaschutz, soziale Sicherheit und eine Außenpolitik, die Frieden und Menschenrechte verteidigt. Damit Zukunft wieder Zukunft hat – und nicht zur Geisel einer Politik wird, die im Gestern steckenbleibt.