Nach oben buckeln, nach unten treten?

Ein kleiner Rückblick: Vor einiger Zeit fand in Bad Herrenalb die diesjährige Armuts- und Erwerbslosentagung Baden-Württemberg statt – organisiert vom Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt. Drei Tage voller Input, Diskussionen und kluger Stimmen von Betroffenen, aus Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Praxis.

Ich war schon oft bei dieser Tagung dabei – immer auf einem Podium. Diesmal durfte ich den Abschluss gestalten. Zwei Stunden lang ging es um ein Thema, das mir besonders am Herzen liegt: „Stigmatisierung statt Solidarität? Die Bürgergeld-Debatte und die neue Richtung der Sozialpolitik.“

Die Bürgergeld-Debatte zeigt, wie gefährlich Desinformation und falsche Behauptungen sind. Wenn Menschen, die wenig haben, unter Generalverdacht gestellt werden, dann geht es längst nicht mehr nur um Sozialpolitik – sondern um Würde, Zusammenhalt und Demokratie. Wer Armut skandalisiert, statt sie zu bekämpfen, spaltet unsere Gesellschaft. Und wir dürfen nicht zulassen, dass Misstrauen und populistische Kampagnen unseren Sozialstaat schwächen. Solidarität ist die Grundlage unseres Zusammenlebens – und sie beginnt mit Respekt für die Menschen, die Unterstützung brauchen.

Am Ende der Tagung waren sich die Teilnehmenden einig: Das Bürgergeld ist ein Menschenrecht und muss sanktionsfrei bleiben.

Mein Input kann hier nachgelesen werden