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26.08.2009

Albtour 2009 - Tag 4

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Sehenswert und beeindruckend war das Bio-Hotel „Rose“ mit wunderbarem Essen, in dieser Form wohl einmaliger Bio-Suppen-Manufaktur und tollem Ambiente. Der Bio-Gedanke zieht sich in dem kleinen aber feinen Hotel vom Frühstück bis zum Einschlafen konsequent durch. Das Beispiel macht deutlich: die Alb ist im Bereich des sanften Tourismus gut aufgestellt, und verfügt über hervorragende Hotels.  

Eigentlich wollten wir bei der Hofkäserei Rauscher nur die Albbüffel bewundern. Geschickt hat uns Herr Rauscher auf die Weide geführt und mit einem Mal saß die Kandidatin auf einem Albbüffel. Sie hatte es nicht vor, aber es war beeindruckend. Köstlich war dann in der Mittagspause auch der Käse. Mit eigenen Augen konnten wir uns von den Produktionsmethoden der Käserei überzeugen. Es wurde natürlich Büffelkäse gekostet und über die Chancen regionaler Direktvermarktung diskutiert. Hier wurde schon viel erreicht und vorangetrieben, woran die ehemalige grüne Verbraucherschutzministerin Künast einen nicht geringen Anteil hat. Aber es ist noch viel zu tun, vor allem muss breit kommuniziert werden, dass Qualität ihren Preis hat.

Die Führung im Bauernhofmuseum in Ödenwaldstetten ist sehr lebendig und authentisch. Man kann sich in die damalige Zeit zurückversetzen, und sich die Lebensumstände der Menschen auf der rauen Alb bildlich vorstellen. Ein Leben ohne Wasserversorgung, Elektrizität, Nahwärme kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen. Andererseits: beim Breitband-Internet ist es auch heute noch so, dass die Alb als strukturschwacher Raum das Nachsehen hat.

Dass es auf der Alb nicht nur um Fleisch und Käse geht, sondern auch Flüssignahrung regional, nachhaltig und in höchster Qualität auf der Alb produziert wird, wurde im Brauerei-Gasthof Lamm in Ödenwaldstetten deutlich. Hier kommen Gastronomie, Braukunst und Hotelgewerbe an einem Ort zusammen. Problematisch für die kleinen Brauer ist aber nicht nur der allgemeine Konzentrationsprozess im Braugewerbe. Auch bürokratische Vorgaben sind immer wieder Hemmschuhe. Nicht zuletzt wurde darauf verwiesen, dass die Erbschaftssteuer (von uns Grünen prinzipiell allein schon aus Gerechtigkeitsgründen als wichtig erachtet) so ausgestaltet sein muss, dass mittelständische Betriebe und Familienbetriebe nicht in ihrer Existenz gefährdet werden.

Teilnehmer: Herr Aierstock (Kreisbauernverband), Mike Münzing (BM Müsingen), Herr Zeller (BM Hohenstein), Helmut Rauscher (Hofkäserei) und Herr Wolfgang Speidel (Brauerei)
In offener Runde wurde in einem nichtöffentlichen Fachgespräch mit Vertretern der Landwirtschaft, der Kommunen, der Lebensmittel- und Bierproduzenten über Chancen und Entwicklungspotenziale des Biosphärengebiets gesprochen. So konnten wichtige Anregungen und einige neue und praktische Erkenntnisse zu den Bereichen Landwirtschaft, Tourismus und regionaler Entwicklung Mit genommen werden. Entscheidende Frage war, wie kann sich die Marke “Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ überregional etablieren?

Begonnen hat die Kandidatin den Tag im Hotel Rose, beendet hat sie ihn in einem „erlebnisreichen“ Zimmer im „Alb-Traum“ in Ödenwaldstetten.