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28.07.2021

Albtour 2021 – Tag 7

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Das Wetter meinte es erst einmal gar nicht gut mit uns an diesem siebten Tag meiner Albtour. Immer wieder regnete es, während ich auf dem Marktplatz in Hayingen saß und ab und zu mit Menschen aus dem Ort ins Gespräch kam. Nur gut, dass Lothar Bechtle mich mit Cappuccino aus seinem Stadtschloss unterstützte. Von Hayingen ging es nach Buttenhausen zur Gärtnerei der BruderhausDiakonie. Und am Abend musste ich noch einmal die Albtour unterbrechen, um in Reutlingen an einer Diskussionsrunde zur Bundestagswahl teilzunehmen.

Der Tag begrüßte uns mit viel Grau und einigen Regenschauern. Auf dem Marktplatz in Hayingen konnten die Bürger:innen der Stadt „auf ein Wort“ vorbeikommen und mich unter dem Schirm mit grünem Logo treffen. Und trotz der widrigen Wetterumstände fanden tatsächlich ein paar Menschen den Weg zu mir, setzten sich mit an den kleinen Tisch unterm Schirm und diskutierten mit mir. Zum Beispiel über Arbeit und Kurzarbeit in Zeiten von Corona oder über das, was zu tun ist, um die Wirtschaft klimaneutral zu machen ohne dabei die sozialen Aspekte zu vergessen. Denn hier brauchen wir dringend gute Weiterbildungsmöglichkeiten für Beschäftigte und ein Qualifizierungs-Kurzarbeitergeld, das es den Betrieben ermöglicht, ihre Beschäftigten so weiterzubilden, dass sie auch nach dem sozial-ökologischen Wandel noch im Unternehmen einen Platz haben. Im Hayinger Stadtschloss sorgte unser alter Bekannter Lothar Bechtle derweil für wärmende Getränke, denn im Regen und bei frischen 17 Grad fingen wir mitten im Hochsommer doch arg an zu frösteln. 

Ein guter Grund im Anschluss erst einmal nach Indelhausen in den Gasthof Hirsch zu fahren, um uns  aufzuwärmen und einen Mittagsimbiss zu nehmen. Langsam klarte es auf, und so kamen wir im wärmenden Sonnenschein bei der Gärtnerei der BruderhausDiakonie in Buttenhausen an. Begrüßt wurden wir dort von Klaus Fischer, dem Regionalleiter für Arbeit und Bildung, und Daniel Pfeiffer, dem Werkstattleiter und Bereichsleiter für alles Grüne – etwa den Biolandhof Bleiche oder eben die Gärtnerei in Buttenhausen. Markus Weiris, der neue Gärtner vor Ort, stellt die Gärtnerei seit letztem Jahr um zu einem Biobetrieb. Alle drei führen uns in den Garten, in dem Blumen, Zwiebeln, Lauch, Möhren und allerlei Grünes wächst, das die Floristin am Ort für ihre Blumensträuße braucht. In der Floristik gibt es für jeden Anlass das richtige Blumendekor, egal, ob es um eine Hochzeit, einen Geburtstag oder eine Beerdigung geht. In einem Schuppen sitzen zwei der Mitarbeiter:innen, Menschen mit Behinderungen, und spalten Holzscheite in immer kleinere Späne, bis daraus Anmachholz wird. Das wird später paketweise verkauft. Die Gärtnerei ist wie der Biolandhof Bleiche eine Alternative zur klassischen Werkstatt. Wenn die Menschen mehr an der frischen Luft arbeiten wollen und Bewegung mögen, dann können sie hier arbeiten. Im Gewächshaus, das mit Folien bedeckt ist, erntet eine Mitarbeiterin gerade Tomaten, vermerkt die Menge an einem schwarzen Brett, wo die Bilanz festgehalten wird, und wiegt die Ernte ab. Ein Glashaus dürfen wir nicht betreten. Denn am Montagnachmittag haben daumennagelgroße Hagelkörner das Dach an vielen Stellen zerschlagen. Jetzt ist es viel zu gefährlich, ins Haus zu gehen, um zu schauen, was die Auberginen, Gurken und Stangenbohnen machen. Extreme Wetter machen längst auch der Alb zu schaffen. Die Klimakrise macht halt vor keinem Ort der Welt halt.  

Am Abend musste ich meine Albtour leider noch einmal unterbrechen und nach Reutlingen fahren, um bei einer Podiumsdiskussion verschiedener Bildungsträger für grüne Positionen zu streiten.

Tourplan 2021