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24.07.2022

Albtour 2022 – Tag 4

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Den vierten Tag meiner Tour de Alb haben wir gemächlicher und sonntäglich angehen lassen. Unsere Radtour führte uns diesmal nur nach Ehestetten zur Fohlenaufzucht Tress. Und natürlich haben die Fohlen und ihre Mütter unseren Streicheltrieb geweckt. Obwohl so ein ausgewachsenes Pferd ganz schön groß werden kann. Am Nachmittag bin ich dann mit einem Teil meines Teams per E-Auto hinunter nach Reutlingen gefahren, um beim 16. Neigschmeckt Markt ein Grußwort zu halten.

Rudolf Tress kann gut mit seinen Pferden. In ruhig schwäbischer Art zeigt er uns seinen Hof, auf dem rund 60 Pferde von ihm und seiner Familie betreut werden. Vom vier Wochen alten Fohlen bis zum 26-jährigen Rentner-Pferd leben sie hier alle artgerecht in verschiedenen Ställen oder auf den fünf Koppeln direkt hinterm Hof. Die meisten der Tiere sind Pensionspferde, vier gehören seinem Sohn, vier ihm selber, darunter der freche Florian, den er unter keinen Umständen der Welt weggeben würde.

Manche der Zuchtstuten kommen nur zum Abfohlen zu ihm. Wenn es so weit ist, wird per Kamera überwacht und die Geburt selbst kann dann von 15 Minuten bis hin zu ein paar Tagen dauern. Tress und seine Familie sind dann immer dabei. Sind die Fohlen herangewachsen, werden sie von Schwiegertochter zugeritten und manche von ihnen werden zu Turnierpferden ausgebildet. Bewegt werden die Tiere täglich – die Stuten und ihre Fohlen kommen abwechselnd für einige Zeit auf die Koppel. Und außerdem gibt es dann noch das runde Pferdekarussell, in dem die Tiere im Kreis laufen können und das eigentlich Schwalbenkarussell heißen müsste, denn im Herbst setzen sich die Vögel manchmal auf die runde Dachkante im Inneren und lassen sich im Kreis von den Pferden herumdrehen.

Tress Hengste stehen eng bei eng auf einer der Koppeln und wedeln sich gegenseitig mit ihren Schwänzen die Bremsen aus dem Gesicht. Als wir kommen, stellen sie sich wie in einem alten Western wie eine Wagenburg auf und beobachten uns erstmal nur. Kaum sind wir auf der Koppel, setzen sich die ersten neugierigen Hengste in Bewegung. Und dann geht alles sehr schnell: Plötzlich sind wir umzingelt von neugierigen Tieren, die uns beschnuppern und anstupsen, die schnüffeln und gestreichelt werden wollen. Sie kommen von vorn und von hinten, Tress schiebt sie manchmal etwas weg, aber das hält sie kaum davon ab, wieder näher zu kommen. Und plötzlich merke ich, wie etwas von hinten an meinen Haaren zuzelt. Da scheint ein Hengst zu denken, mein Haar könnte wohlmöglich schmackhaftes Heu sein.

Am frühen Nachmittag bin ich dann mit einem Teil meines Teams im E-Auto hinunter von der Alb nach Reutlingen gefahren. Dort fand inzwischen zum 16. Mal auf der Planie der Neigschmeckt Markt statt. Denn die langjährigen Macherinnen – Gabriele Janz und Karin Zäh – haben zum letzten Mal den Neigschmeckt-Markt organisiert. Sie sorgten viele Jahre lang für den besonderen und auch politischen Charakter des Marktes. Neigschmeckt ist mehr als nur ein Markt regionaler Produkte. Mit diesem bunten Treiben auf der Planie entsteht Umdenken. Hier kommen die Menschen ins Grübeln, wenn es um Klimaschutz und Fair Trade geht. Und dafür habe ich mit einem Grußwort „danke“ gesagt.