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20.07.2023

Albtour 2023 – Tag 1

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Der erste Tag meiner 15. Albtour startete in Unterhausen in der ehemaligen Baumwollspinnerei. Dort hat das „Atelier Auszeit“ einen lichtdurchfluteten Raum gefunden, in dem sich vier Frauen eine malerische Auszeit nehmen. Weiter ging‘s nach Holzelfingen, wo Familie Reiff unter dem Namen „Land, Leben, Lecker“ einen Dorfladen in einem Container geschaffen hat. Und am Nachmittag besuchten wir noch Simon Heyder und sein UFUNDI.design, eine Möbelmanufaktur der besonderen Art.

Die erste Station war die ehemalige Baumwollspinnerei Unterhausen. In den ehemaligen Fabrikgebäuden haben auch die Frauen vom „Atelier Auszeit“ Unterschlupf gefunden. Regine Bertsch und Monika Koch-Braun gehören zu den Gründerinnen des Ateliers und zusammen mit Sabine Heid und Birgit Hartstein haben sie in der Baumwollspinnerei einen lichten Ort gefunden, um kreativ zu werden. „Wir nehmen uns hier unsere Auszeit“. Hier konnte Malerei entstehen, hier schuf Hartstein ihr Strahlentierchen aus Aufsätzen von Spritzen – ein künstlerisches Corona-Virus. Hier schuf sie ihre Wasserwelten und ihr ganz persönliches Wasserbuch, in dem es um Meere und Ozeane geht, um schmelzende Gletscher, und um die Frage: Wem gehört das Wasser? Doch an den Wänden hängen auch Naturansichten, Portraits, kunterbunte Fische und Hühner oder Windräder. Lichtensteins Bürgermeister Peter Nußbaum ist ebenfalls fasziniert von der Vielfalt der Auszeit-Malerinnen. Und ich bin hin und weg von der Collage, die ein künstlerisches Windrad zeigt – und kaufe es prompt für mein Reutlinger Wahlkreisbüro.

„Land, Leben, Lecker“ ist die Erfindung von Sabine und Petra Reiff. Die beiden Schwestern wollten schauen, ob sie in Holzelfingen nicht wieder eine neue Art von Tante Emma Laden reaktivieren können. In Österreich entdeckten sie die Idee vom kleinen Laden im Container und brachten sie auf die schwäbische Alb. Auf engstem Raum findet sich seit letztem August hier alles, was das Leben so braucht, Wecken vom Becka Beck, Mehl aus der Lichtensteiner Mühle, Eier von Nachbars Hühnern oder Gemüse und Obst vom Bauern nebenan. Auf Regionales legen die beiden großen Wert. Geöffnet ist der Containerladen von 5 bis 23 Uhr. Er öffnet und schließt automatisch. Personal gibt es keines. Das machen die Reiffs selber. Und der Laden wird angenommen. Sabine Reiff erzählt, selbst eine 89-Jährige vom Ort hat sich damit anfreunden können, ihre Waren zu scannen und dann per Karte zu zahlen. Gestohlen wird so gut wie nie.  

Vor dem Container legten wir auch gleich unsere Mittagspause ein. Die Reiffs bewirteten uns aufs Köstlichste mit Leberkäse, Salaten, leckerem Bauernbrot und herrlichem Käsekuchen. Es war ein Schmaus für die Augen und unsere Mägen. In die Mittagspause kamen zur Stippvisite Vertreter:innen von der Bürgerinitiative Göllesberg Steige vorbei. Die Steige auf die Alb ist seit November 2021 nach einem Felssturz gesperrt worden. Die Bewohner:innen oben am Berg müssen jetzt Umwege über andere Stiegen in Kauf nehmen. Ich werde mich kundig machen, wie hier ein Ausgleich der verschiedenen Interessen aussehen könnte.

Am Nachmittag führte uns unsere Albtour dann nach Engstingen zur Holzmanufaktur auf der Haid. Simon Heyder hat sich vor einem Jahr hier selbstständig gemacht. UFUNDI.design heißt seine Manufaktur – und Ufundi ist im Suaheli das Wort für Handwerk. Heyder liebt die Arbeit mit Holz. Aus Robinienholz entstehen bei Heyder Spielgeräte für Spielplätze, wer mag, kann bei ihm Terrassen oder Dachstuhlausbauten bestellen – und er baut herrlich verspielte Einrichtungen für Kindergärten oder einzigartige Badezimmereinrichtungen. Am besten gefällt mir das Hexenhäuschen.

Vorerst sind wir am Abend aber erst einmal zum Speidel Wirt nach Ödenwaldstetten gefahren, um uns hier für eine Weile verwöhnen zu lassen. Von hier aus geht’s in den kommenden Tagen weiter mit der ersten Hälfte meiner Albtour.