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21.07.2023

Albtour 2023 – Tag 2

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Der Tag stand ganz im Zeichen der schwäbischen Wirtschaft. Zuerst besuchten wir die Schreinerei von Jürgen Reihling in Bernloch. Hier gibt’s von der Tür bis zur Küche alles nach Maß. Weiter ging‘s nach Meidelstetten zur HAILTEC GmbH. Bei Alexander Renz, dem Geschäftsführer, geht es um pure High Tech. Johannes Schwörer trafen wir in seinem Musterhaus-Café in Oberstetten und tauschten uns bei einem Imbiss aus. Und natürlich besichtigten wir noch das Werk. Und am Abend fand dann in Ödenwaldstetten unser Fachgespräch Windenergie statt.

Jürgen Reihling hat seinen Handwerksbetrieb in den Hofgebäuden seiner Eltern in Bernloch aufgebaut. Inzwischen schafft er hier mit drei Gesellen, zwei Auszubildenden und einem Jungmeister, seinem Sohn Luca. Rehling baut Haustüren, Küchen oder Badmöbel und repariert auch schon mal einen Stuhl. Geheizt wird bei ihm mit den zu Briketts gepressten Holzabfällen der Schreinerei. Mit seinem Betrieb hat er inzwischen in der Mercedes Benz Arena in Stuttgart den hölzernen Schallschutz installiert. Und im Moment steht der Innenausbau einer Athletikhalle an. Im Spätsommer wird seine dritte Auszubildende anfangen. Die 17jährige hatte sich zu spät beworben und machte daher erstmal ein Praktikum. Das passte, und darauf kommt es Rehling an. Jetzt ist sie die Neue in seinem Team.

Alexander Renz entwickelt und baut mit seinen Mitarbeiter:innen Prototypen für die Medizintechnik und den Automotive-Bereich. Den Betrieb in Meidelstetten, der teilweise auch in ehemaligen Stallgebäuden residiert, leitet der gelernte Maschinenbautechniker seit 2016. Damals hatte er 15 Mitarbeiter:innen, heute sind es 30. Und Renz hat vor, weiter zu expandieren. Darauf verweist auch der Neubau, der nächstes Jahr bezogen werden soll. Zurzeit steht in jeder Ecke seiner Produktionshallen eine Maschine. Da sind die Laserfeinschneider, die teils von einem mobilen Roboter bestückt werden und feinste Rillen in nichtrostenden Edelstahl schneiden. Da sind kleinste Maschinenbauteile, die anderswo unter dem Mikroskop gebogen werden. In die Edelstahlstanze werden Kupferstücke zu Teilen gestanzt, die wie Rasierklingen aussehen, später aber für die E-Mobilität benötigt werden. Und den Augenlaser benutzen sie in der Produktion nicht um Material zu schmelzen, sondern es zu verdampfen. Renz ist überzeugt: „China ist 08/15. Was wir hier machen ist High Technology.“

Im Musterhaus-Café von Johannes Schwörer in Oberstetten ist es bodenständiger. Wir trafen den Chef des Fertighausunternehmens zum Austausch. Hinzu kam auch meine Kollegin Cindy Holmberg, Abgeordnete im Stuttgarter Landtag, die uns für den Rest des Tages begleitete. Und überraschend kam auch Franzi Brauße, 2021 Olympiasiegerin beim Radsport und die Tochter meines Teammitglieds Christian. Später ging es noch zum Werksgelände der Firma Schwörer-Haus. Mit Sicherheitshelmen bestückt besichtigten wir die Halle, in der die Flying-Spaces hergestellt werden, kleine Hausmodule, die Platz auf Garagen finden können, wie etwa in Reutlingen, oder auch als zwei Module genug Raum für eine kleine Wohnung bieten. Ausgestattet sind die inzwischen mit Wärmepumpen, die für Heizung und Warmwasser sorgen.  

Am Abend trafen wir uns dann beim Speidel-Wirt zum Fachgespräch Windenergie. Der Austausch fand statt mit Frank Hummel von der Windkraftfirma SOWITEC, Markus Kissing, von der Firma RES, die ebenfalls Windkraftanlagen realisiert, Clemens Künstler, der als Architekt und Stadtplaner mit der Verfahrensplanung der Anlagen befasst ist und  Philipp Hirrle vom Landratsamt Reutlingen. Einig waren sich alle vier, dass die neue Gesetzgebung der Branche gut tut und der Energiewende einen ordentlichen Schub geben wird. Auf der schwäbischen Alb existieren bisher seit 2005 nur ganze sechs Windkraftanlagen bei Münsingen. Künftig werden es mehr werden. Mindestens 13 neue Anlagen sollen in den kommenden Monaten gebaut werden. Ein erster Anfang für die Alb. Und für ein besseres Leben der Menschen mit sauberen klimaneutralen Energiequellen.