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23.07.2023

Albtour 2023 – Tag 4

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Heute ging es tierisch los. Am 4. Tag meiner Albtour besuchten wir vormittags die Initiative „Rettet das Huhn“. Svenja Will ist Vermittlerin von ausgedienten Legehennen, die für die Legebatterie nicht mehr profitabel sind. Bei Gabriele Brendle vom „Tierschutz Münsingen“ erfuhren wir viel über die Katzenhilfe ihres Vereins. Und am Nachmittag besuchten mich meine Besucher:innen im Adler in Meidelstetten. Sprich: wir trafen uns mit einer Besucher:innengruppe, die mich im Mai im Bundestag besucht hatte.

Im Garten von Simone Weber in Holzelfingen, wo einige der geretteten Hühner leben, erzählt Svenja Will vom Verein „Rettet das Huhn“. Rund 45 Millionen Legehennen werden jedes Jahr nach einem Jahr getötet. Etwa 22.000 rettet der bundesweite Verein in der gleichen Zeit. Doch jedes gerettete Huhn ist es wert, sind die beiden Frauen überzeugt. Das zeigt allein Greta, das braune Haushuhn, das sich durch den Garten pickt und auch gern mal auf den Arm genommen wird. Sie kommt zu meiner Hanne und mir, um ein wenig zu kuscheln. Oder Lilly, die, als sie zu Simone Weber kam, völlig nackt war und sämtliche Federn verloren hatte. Heute sieht sie proper aus in ihrem vollen Federschmuck und fühlt sich sichtlich wohl in ihrem Staubbad. Der Verein ist notwendig, denn Hühner in Legebatterien haben ein kurzes Leben. Sie legen ein Jahr lang jeden Tag ein Ei, dann werden es etwas weniger und schon ist ihr Leben vorbei. In der Regel werden sie dann zu Schlachtern gefahren, erzählt Svenja Will und dort werden sie beispielsweise zu Brühwürfeln. Denn das Leben in den Legebatterien, in denen tausende von Hühnern zusammengepfercht leben, macht Hühner kaputt. Neben den Hühnern gibt es auch noch Nero, den schwarzen Vizsla Jagdhund, den Weber aus dem Tierheim hat. Den muss ich unbedingt auch noch ein wenig streicheln.

Bei Gabriele Brendle in Kleinengstingen hat es mir die Flocke angetan. Die weiße Katze kam als Baby zu Brendle, ihre Mutter war eine Streunerin. Brendle und Ursula Rollmann kümmern sich mit ihrem Verein „Tierschutz Münsingen“ vor allem um streunende Katzen auf der Alb. Vor Corona sank ihre Zahl endlich. Doch mit Corona stieg die Zahl der ausgesetzten Katzen und Hunde auch auf der Alb rapide an. Und das ist bis heute zu spüren. Denn vor allem die streunenden Katzen vermehren sich rasant, wenn sie nicht kastriert werden. Die fünf aktiven Ehrenamtlichen vom „Tierschutz Münsingen“ versuchen diese Tiere teils mit Fallen einzufangen, kastrieren sie und wenn sie auf einem Hof gefüttert werden, kommen die Katzen wieder dorthin, wo sie hergekommen sind. Werden die Katzen nicht versorgt, was immer öfter vorkommt, versuchen die Frauen andere Unterkünfte für sie zu finden, und geben die Katzen an wohlwollende Menschen ab. Doch die müssen viel Geduld haben, denn Streuner sind scheu und schreckhaft und können lange brauchen, bis sie wirklich zutraulich werden. Für die fünf vom „Tierschutz Münsingen“ ist die Arbeit kaum zu schaffen. Weitere helfende Hände sind daher immer willkommen.

Im Garten vom Adler in Meidelstetten treffen wir am Nachmittag dann noch die Gruppe, die mich im Mai in Berlin besucht hat, um Politik und Hauptstadt kennenzulernen – ein bunt gemischter Trupp von Menschen. Bei Kaffee, Schorlen, Cola und Radler quatschen wir über Berlin und die Zeit danach, reden über geplante Urlaube oder natürlich auch über Politik. Gespräche, die sich um Gott und die Welt drehen und die viel Spaß gemacht haben. Es war schön, alle wiederzusehen.