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27.07.2023

Albtour 2023 – Tag 8

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Heute war einfach alles dabei – vom ganz großen Handwerk über das Kunsthandwerk bis hin zur Kunst des Pferdetrainings. Der 8. Tag begann beim Maschinenbau der Firma Weinmann Holzbausystemtechnik in Lonsingen, die international aufgestellt ist. In Würtingen besuchten wir dann Suses Filzwerkstatt mit ihren Schönheiten aus gefilzter Wolle. Anschließend schauten wir bei Little Cowhorse in Traifingen vorbei und bewunderten das Pferdetraining von Sandra Schilling. Und unser Tag endete dann auf dem Dorffest in Gomadingen.

Die Firma Weinmann Holzbausystemtechnik spielt in der obersten Liga mit, wenn es um Maschinen und Anlagen für den Holzbau geht. Geschäftsführer Josef Zerle präsentiert uns stolz die Firmengeschichte. Seit 1998 gehört das Unternehmen zur HOMAG Group und ist somit international aufgestellt. Einer der ersten Kunden von Weinmann war der Fertighausbauer Schwörer – und das sagt schon alles, über die Maschinen, die hier hergestellt werden. In einer riesigen Produktionshalle werden zum einen kompakte Maschinen für den Zimmereibetrieb konstruiert, die Holz vollautomatisch zuschneiden und fräsen können. Zum anderen entstehen hier große individuelle Fertigungslinien, Anlagen also, mit denen Hauswände und Dachstühle vollautomatisiert und industriell gefertigt werden können. Weltweit wurden schon mehr als eine halbe Million Holzhäuser mit solchen Weinmann-Maschinen gebaut. Und das hat Zukunft. Denn angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und der maßlosen Preise auf dem konventionellen Beton-Hausbau-Markt, ist Holz tatsächlich das Baumaterial der Zukunft.

Nach einer kurzen Mittagspause in der Dorfbäckerei Tiefenbach in Würtingen fuhren wir nur ein paar Meter und schon standen wir in Suses Filzwerkstatt. Susanne Tigges zeigte uns ihr Lädchen, in dem sie seit neun Jahren gefilzte Kleider und Schals ebenso verkauft wie kleine Igel oder Önskars – was auf Schwedisch Wunsch heißt. Aber die kleinen Filzkugeltierchen mit ihrem großen Maul sind natürlich in Wahrheit Wunscherfüller. Tigges arbeitet für den Broterwerb als Erzieherin, das Filzen ist seit Jahren nebenbei ihr großes Hobby. Und das gibt sie gerne weiter, die gelernte Filzgestalterin bietet auch Kurse an. Dann werden Kerzengläser mit wunderschön gestaltetem Filz umhüllt oder kleine Schnaken aus Wolle zusammengefilzt. Ich verliebe mich natürlich prompt in eine grüne gefilzte Tasche, die ganz wunderbar zu meinem politischen Profil passt.

Von Würtingen aus ging es durch Nieselregen nach Trailfingen zum „Little Cowhorse“. Sandra Schilling trainiert hier Jungpferde, die zu ihr gebracht werden, sie reitet sie zu und bringt ihnen bei, wie sie die Scheu vorm Menschen verlieren und auch die Angst und das Schreckhafte vor ungewohnten Geräuschen. Der zehnjährige Nero, ein Rappe, war in Spanien einst ein Stierkampfpferd. Als sie ihn bekam, war er abgemagert. Man sah ihm an, dass er geschlagen worden war, um zu parieren. Doch Nero ist stolz und hat vor nichts und niemandem Angst. Und er ist sehr temperamentvoll. Sandra ist ruhig, zeigt ihm Grenzen. Ganz anders Miez, das Fabelwesen unter Sandras Pferden. Miez ist ein heller Tinker, ein Pferd mit blauen Augen, langer geflochtener Mähne, seine Hufe stecken in haarigen Pantoffeln und unter den Nüstern wächst ihm ein Bart. Wenn Sandra ohne Sattel auf seinem Rücken sitzt und die Luft spürbar ausatmet, hält Miez an. Beugt sie ihren Körper zurück, geht er rückwärts. Das Pferd reagiert auf ihre Körpersprache. Es war beeindruckend.

Am Abend fuhren wir dann noch nach Gomadingen zum alljährlichen Dorffest und bestaunten wieder einmal das Entenrennen auf der Lauter.