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29.08.2013

Ermstaltour – der erste Tag

Ich habe mich sehr darauf gefreut – endlich konnte ich mich wieder auf das E-Bike schwingen. Nach meiner fünften Albtour ging es dieses Jahr auch zwei Tage lang durch das Ermstal. Hier gibt es nicht so viel Steigungen – aber das Tal ist wunderschön und wieder habe ich viele Stationen angefahren.

Zum Auftakt habe ich den Betriebsratsvorsitzenden eines der größten Arbeitgebers im Ermstal, der Hugo Boss AG, in Metzingen getroffen. Was Antonio Simina mir erzählt hat, stimmt mich zuversichtlich. Denn die Verhältnisse für die Beschäftigten scheinen gut zu sein. Boss hat erkannt, dass es zum positiven Image der Marke nicht passt, wenn bei den Beschäftigtenrechten Abstriche gemacht werden. Das ist ein tolles Positiv-Beispiel.

Weiter die Erms hinauf in Dettingen habe ich die Blumenmönche von der Evangelischen Bruderschaft Kecharismai besucht. Ich wollte mir selbst ein Bild von der Gruppierung und von dem dazu gehörenden Altenpflegeheim „Haus Geborgenheit“ machen. Das Pflegeheim ist relativ klein und strahlt eine sehr schön Atmosphäre aus.

Nächste Station auf der Ermstaltour war die Schuppenanlage im Dettinger Talgraben. Dort habe ich mich mit Roland Lieb vom Obst- und Gartenbauverein Dettingen und Metzingens erstem Bürgermeister Dietmar Bez, dem Vorsitzenden der Interessengemeinschaft IG-Ermstal-Obst und des Kreisobstbauverbandes Reutlingen getroffen. An dem Gespräch bei – natürlich heimischem – Apfelsaft nahmen viele weitere Obstbauern und Vereinsmitglieder teil. Dabei wurde klar, die Rolle des Obstbaus und die Pflege der Streuobstwiesen für den Erhalt der Kulturlandschaft wird noch viel zu sehr unterschätzt. Mit großer Leidenschaft und wenig Verdienstmöglichkeiten leisten Obstbauern – heutzutage fast nur noch im Nebenerwerb – einen ganz wichtigen Beitrag zur Biodiversität im Biosphärengebiet Schwäbische Alb.

In der Brennscheuer von Johann und Manuel Strasser in Dettingen konnte ich sehen, wie und was aus Streuobst werden kann – hochprozentige regionale Köstlichkeiten. Auch hier ist der Preisdruck groß und die Arbeit für ein echtes Qualitätsprodukt erfordert einiges an Idealismus, wie Vater und Sohn berichten. Es ist ganz wichtig, dass kleine Brennereien im Wettbewerb nicht abgedrängt werden. Da Ende 2017 das Branntweinmonopol fällt, muss der Gesetzgeber noch einiges tun, um Ungleichgewichte zu vermeiden.

Den Abend habe ich genutzt, um in der Uracher Ratstube interessierten Bürgerinnen und Bürgern das Grüne Wahlprogramm vorzustellen. Es ist mit wichtig, in jeder größeren Gemeinde im Wahlkreis eine Gesprächsveranstaltung anzubieten, bei der ich im ganz direkten Dialog unsere Ideen erläutern kann. Und heute war Bad Urach an der Reihe. Im Mittelpunkt der Gespräche und Nachfragen stand die soziale Gerechtigkeit, aber auch das Thema sichere, gesunde und vor allem gentechnikfreie Lebensmittel. Einer der Besucher des Abends macht sich Sorgen um die Lebensmittelsicherheit, wenn es zu einem Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA kommen sollte. Das sehe ich genau so. Danach habe ich seit längerer Zeit mal wieder bei einer guten Freundin in Bad Urach übernachtet. Das war richtig toll und die Nacht war lang.