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12.02.2014

Genmais-Zulassung gefährdet die gentechnikfreie Anbauregion Reutlingen

Die Bundesregierung hat ihr Versprechen gebrochen, die Sorgen der Verbraucher in Sachen Gentechnik ernst zu nehmen. In einer wichtigen Abstimmung im EU-Ministerrat hat Deutschland sich enthalten und damit seine Verantwortung komplett ignoriert. Das hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft in meinem Wahlkreis.

Zum Abstimmungsverhalten der Bundesregierung, die die Zulassung der Genmais-Sorte 1507 im Ministerrat nicht verhindert hat, erklärt die Reutlinger Wahlkreisabgeordnete Beate Müller-Gemmeke:

Die Bundesregierung hat ein klares Nein zum Anbau von genmanipulierten Maissorten in Europa verhindert. Merkels Strategie, sich wegen Uneinigkeit in der Großen Koalition zu enthalten, wirkt faktisch wie eine Zustimmung. Die Kanzlerin verschenkt hier grundlos den Einfluss, den Deutschland in der EU nehmen könnte. Vor allem zeigt die CDU/CSU damit einmal mehr, dass ihr die Sorgen der Verbraucher herzlich egal sind. Ebenso hat die Bewahrung der Schöpfung für die Christdemokraten scheinbar keine praktische Bedeutung. Die Enthaltung ist ein Kniefall vor den Agrarkonzernen – und das ist nicht akzeptabel.

Die Entscheidung ignoriert außerdem auch völlig die Bedürfnisse in unserer Region. Die Landwirte in der Region Reutlingen und der Kreisbauernverband haben sich in der „Gentechnikfreien Anbauregion Reutlingen/Neckar-Alb“ zusammengeschlossen und klar gegen genmanipuliertes Saatgut positioniert. Diese Absichtserklärung, gentechnikfrei zu wirtschaften, ist ein wichtiges Element der nachhaltigen Entwicklung im Biosphärengebiet. Die Selbstverpflichtung ist jedoch rechtlich nicht bindend und freiwillig – wenn Landwirte ausscheren wollen, dann könnten sie das im Rahmen der Gesetze jederzeit tun. Wer die Region wirklich gentechnikfrei halten will, der darf den Anbau genmanipulierter Pflanzen daher gesetzlich gar nicht erst zulassen. Die Bundesregierung kann oder will das nicht verstehen. Sie hat mit ihrer Entscheidung das Einfallstor für Genmais auch in Neckar-Alb geöffnet. Damit wird die Bundesregierung ihrer Verantwortung für gesunde Nahrung nicht gerecht.

 

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