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12.03.2012

Jugendtalk: Schüler fragten - Beate Müller-Gemmeke antwortete

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„Politiker reden immer kompliziert daher, können die Dinge nicht einfach erklären und antworten nicht richtig.“ Mit dieser Behauptung wurde ich bei einem Besuch in einer Schule konfrontiert. Sie hätten ja Interesse an Politik, so die Schüler_innen, aber dann Politik müsste verständlich sein. Deshalb habe ich die Schüler_innen eingeladen.

Als Reaktion auf dieses Verständigungsproblem habe ich mal eine andere Art von Veranstaltung geplant, die anders daher kommt als die üblichen Fremdwortgeschwängerten Politik-Talkrunden. Ich habe versprochen, dass die Schülerinnen und Schüler alles fragen können und ich einfach antworte. Jetzt habe also alle Haupt- und Realschulen angeschrieben und ins Haus der Jugend eingeladen – zu einem offenen Austausch auf Augenhöhe und in verständlicher Sprache. Die Konzeptidee ging auf, das Interesse der jungen Menschen an politischen Themen war groß. Vom Klischee, dass sich nur Gymnasiast_innen für Politik interessieren war nichts zu spüren.

Nach einer Reihe von Fragen zum Leben und Alltag einer Abgeordneten drehte sich das Gespräch rasch um die wichtigen Gegenwartsfragen. „Warum wird einem die Einbürgerung so schwer gemacht?“ wollte ein Schüler wissen. „Was tun die Grünen eigentlich für die Umwelt?“ eine Schülerin. Die Schüler_innen hatten sich gut vorbereitet und haben durchaus kritisch nachgehakt. Beim Stichwort Mindestlöhne tauchte die Frage auf „hätten das die großen Firmen nicht längst gemacht, wenn sie es sich leisten könnten“. Ich nannte Beispiele aus den anderen 23 EU-Ländern, in denen es einen Mindestlohn oder vergleichbare Mechanismen gibt und dort hat sich gezeigt – es gehen keine Arbeitsplätze verloren. Auch Bildungsthemen und die Frage der Eurorettung wurden vertieft.

Am Ende stand das Fazit: das Interesse an einer solchen Veranstaltung ist groß. Ich war von den Schüler_innen begeistert, es hat Spaß gemacht und ich habe große Lust, so ein Gespräch zu wiederholen.