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27.03.2021

Kleine Anfrage: Förderung langzeitarbeitsloser Menschen in Zeiten von Corona

Die Pandemie geht nicht spurlos am Arbeitsmarkt vorbei. Immer deutlicher wird, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen besonders stark steigt und die Rückkehr in einen Job derzeit besonders schwierig ist. Die Arbeitsförderung muss genau hier ansetzen und Menschen unterstützen. Leider bleibt sie im Pandemiejahr weit hinter den Erwartungen zurück, wie meine Kleine Anfrage an die Bundesregierung zeigt.

Während der Corona-Pandemie ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen erstmal seit 2015 wieder auf über eine Million gestiegen, allein mehr als 800.000 davon im SGB II. Trotz schwieriger Umstände dürfen diese Menschen jetzt nicht vergessen werden. Die verschiedenen Angebote der Arbeitsförderung sind seit April 2020 massiv zurückgegangen – von etwa 10.000 Eintritten im März 2020 auf 3.500 im April 2020. Zwar stabilisierten sich die Zahlen wieder etwas, aber sie konnten noch lange nicht das vorherige Niveau erreichen. Allein für die so wichtigen Weiterbildungsangebote (die im SGB II leider schon seit längerer Zeit eine untergeordnete Rolle spielen) bewegten sich die Eintritte im November 2020 ganze 25 % unter dem Vorjahressniveau.

Wenig erfreulich sind auch die Zahlen für den „Sozialen Arbeitsmarkt“. Lediglich etwa 1.000 Menschen haben im November 2020 ein neues gefördertes Arbeitsverhältnis begonnen. Bis März 2020 waren es zwischen 2.000 und 4.000 monatlich. Selbst die Bundesregierung erkennt an, dass diese Zahlen zu niedrig sind und „hinter den ursprünglichen Planungen zurückblieben“.

Langzeitarbeitslose Menschen dürfen jetzt nicht vergessen werden. Im Gegenteil – es braucht jetzt besondere Anstrengungen, um ihnen Chancen und Perspektiven zu eröffnen. Sobald es die Corona-Lage zulässt, muss die Arbeitsförderung in den Jobcentern wieder hochgefahren werden. Es braucht gute Weiterbildungschancen und bessere Rahmenbedingungen für den Sozialen Arbeitsmarkt, damit  möglichst viele Menschen davon profitieren.

Antwort KA Arbeitsförderung