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03.07.2023

Mehr Geld für die Weiterbildung in der Psychotherapie-Ausbildung

Felix Kiunke geht es um den psychotherapeutischen Nachwuchs. Es geht ihm um eine gute Ausbildung und um die finanzierte Weiterbildung. Denn gerade letzteres ist für Psychotherapeut:innen, die sich mit einer Praxis selbstständig machen möchten, nicht geregelt. Darauf macht auch die Petition von Kiunke aufmerksam und fordert die Finanzierung ein. Mehr als 72.000 Menschen unterstützten sein Anliegen, so dass am Montag eine öffentliche Anhörung  im Petitionsausschuss stattfinden konnte.

Kiunke, der selbst an der Uni Kassel im Master „Klinische Psychologie und Psychotherapie“ studiert, geht es um eine gute und ausreichende Versorgung mit Psychotherapeut:innen in unserer Gesellschaft. Und die ist nur gegeben, wenn genügend Studierende nach ihrem Masterabschluss noch eine fünfjährige Weiterbildung als approbierte Psycholog:innen absolvieren können. Denn die brauchen sie, wenn sie als selbstständige Psychotherapeut:innen mit den Krankenkassen abrechnen wollen. So sieht es zumindest die neue Ausbildungsordnung vor, die seit 2020 mit dem Psychotherapeutengesetz in Kraft ist.

Stationäre Weiterbildung soll künftig so laufen, dass die  approbierten Psycholog:innen in Krankenhäusern angestellt werden. Doch derzeit ist völlig unklar, ob es überhaupt genügend Stellen für die kommenden Master-Absolvent:innen geben wird. Denn derzeit laufen bis 2032 noch zwei Ausbildungsstränge in der Psychotherapie parallel zueinander. Die Psychotherapeut:innen in Ausbildung, die bis 2032 auslaufen sollen, konkurrieren mit dem Psychotherapeut:innen in Weiterbildung nach dem neuen Modell. Und auch für die Weiterbildung im ambulanten Bereich gibt es bisher fast keine Weiterbildungsplätze, da deren Finanzierung immer noch nicht geregelt ist.

Dabei ist es dringend notwendig, dass hier eine Regelung gefunden wird. Denn ohne Weiterbildungsplätze ist langfristig die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland gefährdet. Und die wird in einer Welt, in der psychische Erkrankungen stetig zunehmen, immer nötiger gebraucht. Immerhin sind psychische Erkrankungen inzwischen mit mehr als 40 Prozent die häufigste Ursache für eine Frühverrentung. Und parallel dazu sind psychische Erkrankungen die Hauptursache für Krankmeldungen.