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20.12.2023

Studium wird praktisch – Praxissemester in der Politik

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Lea ist eine Studentin aus Kempten und hat in meinem Bundestagsbüro in Berlin ein dreimonatiges Praktikum absolviert. Lea war in den Sitzungswochen mein Schatten und hat mich zu verschiedenen Terminen, Sitzungen und Veranstaltungen begleitet. Wenn ich im Wahlkreis war, hat sie mein Team unterstützt. Durch ihr Studium hatte sie eine besondere Nähe zu meinen Themen. Lea war eine tolle Praktikantin. Wir werden sie vermissen und wünschen ihr alles Gute. Ihr Bericht kann hier nachgelesen werden.

Mein Studium in Kempten sieht ein sogenanntes Praxissemester vor. Das bedeutet, das Gelernte aus dem Studium praktisch anzuwenden und zu verknüpfen. Das habe ich drei Monate in Berlin getan.

Ich bin Lea, 22 Jahre alt und studiere gerade im 5. Semester Sozialwirtschaft in Kempten. In den drei Monaten, die ich in Berlin war, habe ich Beate zu verschiedensten Sitzungen und Veranstaltungen begleitet. Dabei habe ich Einblicke in die Praxis des Parlaments bekommen und in Beates fachpolitische Arbeit. Vor allem im Ausschuss für Arbeit und Soziales habe ich viel mitnehmen können, zum Beispiel wie schwierig es ist, sich bei unterschiedlichen Menschenbildern über Wesentliches einig zu werden. Ich durfte mit zu Arbeitsgruppen- und Fraktionssitzungen, zu Vorbereitungstreffen und parlamentarischen Abenden. Natürlich habe ich mir nicht die eine oder andere Debatte auf der Besucher:innentribühne nehmen lassen. Auch ein Gewerkschafts- und Sozialbeiratstreffen fiel in die Zeit meines Praktikums. Ich bin beeindruckt, wie viele Menschen sich engagieren und zusammenkommen, um zu diskutieren und weiterzudenken. Ich habe gelernt, wie wichtig Mitbestimmung ist und woran man als Politikerin alles denken muss.

Der Kulturschock vom kleinen Kempten ins politische Berlin ist durchaus etwas, was ich bis zum Schluss nicht ganz überwunden habe. Es ist ein unglaubliches Gefühl, Tag für Tag in den Gebäuden des Bundestags zu arbeiten, auch wenn es schon nach wenigen Tagen bekannter wird. Ich empfand die gesamte Zeit als unglaublich bereichernd, spannend, aber auch herausfordernd, denn in den drei Monaten ist viel passiert. Der Terrorangriff der Hamas auf Israel, der kurz nach Beginn meines Praktikums begann, die Auflösung der Linksfraktion und die immer lauter werdenden Debatten zu den Themen Migration und Bürgergeld. Diese Erfahrungen und Einblicke haben mich geprägt und weiter zum Nachdenken gebracht. Das möchte ich mir unbedingt auch nach dem Praktikum behalten. Beate hat mir gezeigt, dass es sich wirklich lohnt, im Großen wie auch im Kleinen engagiert zu sein.

In dieser Zeit durfte ich auch aktiv und inhaltlich im Büro mitarbeiten. Schon am ersten Tag war ich ehrlich erstaunt, wie viel mir die Module aus dem Studium helfen, die Arbeit zu verstehen. Trotzdem hat natürlich nichts an den vielen Politik-Crashkursen während der Mittagspausen vorbeigeführt. Ich bin meinen Kolleg:innen sehr dankbar, dass sie immer ein offenes Ohr für diverse Fragen hatten und stets Rede und Antwort standen.

Die letzten drei Monate werde ich auf jeden Fall nicht so schnell vergessen, so nah am aktuellen Geschehen dabei zu sein und es ein winziges Stück mitzugestalten ist etwas, was mich nachhaltig prägen wird. Vor allem hat es mich gelehrt, wie wichtig Sprechfähigkeit und Diplomatie ist. Da habe ich noch viel zu lernen.

Vielen Dank Beate und vielen, vielen Dank liebes Büro für diese Erfahrung. Nun aber frohe Weihnachten, einen verdienten Urlaub und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich freue mich darauf, euch eines Tages wieder zu sehen!