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28.03.2014

Löhne: Tarifbindung nutzt allen

Laut Statistischem Bundesamt sind die Löhne von Beschäftigten stärker gestiegen, die in tarifgebundenen Unternehmen arbeiten. Eine Stärkung des Tarifsystems in Deutschland muss aus unserer Sicht daher oberste Priorität haben. Sie nutzt letztlich den Beschäftigten aber auch vielen Unternehmen, die vor Lohndumping geschützt werden.

Die Löhne in tarifgebundenen Betrieben sind laut Statistischem Bundesamt 20013 nominal um 2,4 Prozent gestiegen. In nicht tarifgebundenen Betrieben hingegen stiegen die Nominallöhne nur um 0,8 Prozent. Dazu erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für ArbeitnehmerInnenrechte:

Bessere Löhne fallen nicht vom Himmel. Sie müssen im Rahmen von Tarifverhandlungen mühevoll erstritten werden. Auf den ersten Blick nutzen höhere Löhne aus betrieblicher Perspektive nur den Beschäftigten. Der genauere Blick zeigt aber, aus volkswirtschaftlicher Perspektive sind sie Grundlage unseres Wohlstands.

Für die Beschäftigten zahlt es sich aus, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein, damit gute Tariferhöhungen erreicht werden können. Das gleiche gilt für die Arbeitgeberverbände. Auch sie müssen den Verfall ihrer Mitgliederbasis aufhalten. Gerade vor dem Hintergrund des bevorstehenden Fachkräftemangels macht es für die Unternehmen Sinn, Einfluss auf die Tarifentwicklung und die Gestaltung der Arbeitsbedingungen zu nehmen. Denn die Betriebe brauchen einerseits zufriedene Beschäftigte und gleichzeitig faire Wettbewerbsbedingungen ohne Lohndruck aus den eigenen Reihen.

Nur mit einer starken Tarifpartnerschaft lässt sich der Wohlstand in der Bundesrepublik aufrechterhalten und der bevorstehende Fachkräftemangel bewältigen. Die Tarifautonomie ist ein hohes Gut, das alle Beteiligten erhalten sollten – zum Nutzen der Beschäftigten und der Betriebe gleichermaßen.

 

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