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23.11.2019

20 Jahre Reutlinger Tafel

20 Jahre alt wurde sie am Wochenende: die Reutlinger Tafel. Seit zwei Jahrzehnten kümmern sich Ehrenamtliche hier darum, dass Lebensmittel vom Handel nicht weggeworfen werden, weil sie ablaufen und gleichzeitig leisten sie damit eine wertvolle Arbeit für die Menschen, die in unserem reichen Land arm sind.  

Natürlich wäre es das Beste, wenn wir die Tafeln nicht bräuchten. Ziel muss also sein, dass Armut endlich konsequent bekämpft wird. Wenn Menschen arbeitslos sind, dann muss die Grundsicherung das sozio-kulturelle Existenzminimum garantieren. Außerdem müssen die Löhne so hoch sein, dass die Menschen von ihrer Arbeit auch leben können. Und das würde dann auch vor Altersarmut schützen. Gleichzeitig sollten auch keine Lebensmittel mehr verschwendet werden. Aber bis dahin ist es vermutlich noch ein langer und harter Weg. Und bis dahin sind die Tafeln unverzichtbar. Weil sie einfach eine tolle und wichtige Arbeit leisten.               

65 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen die Tafel in Reutlingen. Damit ist die Tafel auch ein Ort der Begegnung und des interkulturellen Austauschs – auch über die Generationen hinweg.

Es ist wichtig und gut, dass in Deutschland mittlerweile alle großen Supermärkte mit den Tafeln zusammen arbeiten. Gleichzeitig landen bei uns aber immer noch rund 300 Kilogramm genießbare Lebensmittel pro Sekunde in der Tonne. Das ist völlig unverantwortlich! Deswegen fordern wir Grünen in unserem aktuellen Bundestagsantrag ein „Anti-Wegwerf-Gesetz“. Notwendig sind Maßnahmen, damit die Lebensmittelverschwendung endlich reduziert wird. Gleichzeitig sollen Lebensmittelmärkte und Lebensmittelproduzenten verpflichtet werden, noch genießbare Lebensmittel abzugeben. Es dürfen auch keine Steuern anfallen, wenn Lebensmittelspenden an gemeinnützige Organisationen abgegeben werden.