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31.01.2019

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Wir haben im Bundestag den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Mit sehr bewegenden Reden wurde an die Millionen Menschen erinnert, die von den Nazis ermordet worden sind. Die Erinnerung an sie darf niemals verblassen. Das ist und bleibt unsere politische und moralische Pflicht.

 

Der 27. Januar ist der Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch im Bundestag gedenken wir jedes Jahr der Jüdinnen und Juden, der Sinti und Roma, der Opfer des  rassistischen Vernichtungskrieges, der politischen Gegnerinnen und Gegner des  NS-Regimes, der Kranken und Menschen mit Behinderungen, der Kriegsgefangenen, der Homosexuellen, der sogenannten „Asozialen“ und der Wehrmachtsdeserteure. Wir gedenken der Opfer der Massenerschießungen, der grauenhaften Politik des Verhungern lassens und des rassistischen Vernichtungskriegs in Osteuropa. Und wir gedenken der Opfer der „Euthanasie“-Morde.

Die bewegende Veranstaltung hat ein deutliches Zeichen gesetzt, dass es keinen Schlussstrich unter das Erinnern geben darf, denn die Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus kann nie zu Ende sein. Erinnerung bedeutet für uns Verantwortung und Verpflichtung in der Gegenwart – gerade angesichts der Versuche von Rechts, das offizielle Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus im Sinne einer nationalen Identität in Frage zu stellen. In einer Zeit eines salonfähigen Geschichtsrelativismus, in einer Zeit eines anwachsenden Antisemitismus, in einer Zeit, in der viele Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa wieder Angst haben, das Land verlassen zu müssen, ist es wichtiger denn je, konsequent und unnachgiebig die Lehren aus der Geschichte zu ziehen.

Das heißt: wir müssen jeder menschenverachtenden Politik mit aller Kraft entgegen treten. Dazu gehören verstärkte zivilgesellschaftliche Prävention ebenso wie starkes Handeln des Rechtsstaates: Niemand darf unwidersprochen antisemitische und rassistische Hassreden verbreiten und Menschen bedrohen oder angreifen. Denn die Erinnerung an die nationalsozialistischen Verbrechen zeigt uns, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht selbstverständlich sind. Sie müssen jeden Tag aufs Neue gegen ihre Feinde erkämpft und verteidigt werden. Das und nichts anderes heißt es, die Verantwortung aus der Geschichte anzunehmen.