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15.04.2023

Atomausstieg: Die Zukunft ist erneuerbar!

Heute ist für mich ein besonderer Tag. Denn ich komme – wie viele andere auch – aus der Anti-AKW-Bewegung. Und das mit der Atomkraft war für mich ganz konkret, denn Reutlingen-Mittelstadt wurde als möglicher AKW-Standort diskutiert. Jetzt werden die letzten drei AKWs abgeschaltet. Damit ist die Atomkraft endlich Geschichte. Es war ein langer Weg – trotz der Katastrophen in Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima. Es ist gut und richtig, dass wir endlich umstellen – auf sichere, saubere und günstige erneuerbare Energien.

Für den Atomausstieg haben viele Menschen – auch wir Grüne – jahrzehntelang gekämpft. Es ist ein Erfolg der Anti-Atom-Bewegung und der Zivilgesellschaft. Doch dieser Atomausstieg kommt unnötig spät, nachdem die schwarz-gelbe Bundesregierung 2010 den Ausstieg aus dem rot-grünen Ausstieg durchgesetzt und 2011 – nach den drei Kernschmelzen in Fukushima – dann den endgültigen Ausstieg aus der gefährlichen Kernenergie doch beschlossen hat. Diese Episode des Wiedereinstiegs und Ausstiegs war unverantwortlich und hat die Steuerzahler:innen Milliarden gekostet.

Die Fakten sind schon lange bekannt: Atomkraft ist nicht billig, sondern viermal so teurer wie Strom aus Erneuerbaren. Atomkraft ist auch nicht wettbewerbsfähig, denn diese Hochrisikotechnologie kann nur bereitgestellt werden, wenn der Staat für sie in die Haftung geht. Atomkraft ist auch nicht sicher, denn das Sicherheitsrisiko ist bei Störungen und Unfällen weiterhin unkalkulierbar. Atomkraft liefert auch keine verlässliche Energie, wie das Beispiel Frankreichs zeigt: Im vergangenen Jahr musste Deutschland enorm viel Strom in das Nachbarland exportieren, weil dort mehr als die Hälfte der AKW ausgefallen war – es gab technische Probleme und zu wenig Kühlwasser in den Flüssen. Auch das Endlagerproblem ist weiterhin ungelöst und deshalb müssen wir endlich aufhören, strahlenden Müll für 10.000 Generationen zu produzieren.

Mit dem Atomausstieg alleine ist es aber nicht getan. Nachdem die Große Koalition den Ausbau der Erneuerbaren Energien komplett verschlafen hat, machen wir jetzt Tempo. Wir stellen die Weichen, damit wir bis 2030 zu 80 Prozent Energie aus erneuerbaren Quellen produzieren. Und gleichzeitig stärken wir die Energieeffizienz und beschleunigen den Ausbau der Stromnetze. So geht Zukunft und die ist erneuerbar.